Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1

Alpendohle. Saxaulhähex. 481

Schwanzlänge 10 em. Alle Oberteile ſind ſchön hell aſhgrau, Kehle und Vorderhals etwas lichter, die Unterteile weißlihgrau, liht weinrot überflogen, die unteren Shwanzde>en faſt weiß, ein breiter, bis zum weiß umrandeten Auge reichender Zügelſtrih und ein dreie>iger, nah unten verbreiterter Fle>œen am Unterhalſe ſ{<hwarz, die Shwingen weiß, die erſten beiden außen und an der Spige, die übrigen nur im Spigzendrittel {hwarz, alle auch ebenſo geſchaftet, ſtahlblau glänzend, die Armſchwingen und großen Flügelde>en an der Wurzel ſ{<warz, im übrigen weiß, die leßten Schulterfedern bis auf einen nach hinten zu mehr und mehr ſih verſ<mälernden Endrand ſhwarz, wodurch zwei weiße und ebenſo viele ſ<hwarze Vinden gebildet werden, die Steuerfedern ſ{hwarz mit grünlihem Metallglanze.

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Saraulhäher (Podoces panderi). 2% natürl. Größe.

Das Auge hat braune, der Schnabel wie der Fuß bleigraue Färbung. Männchen und Weibhen unterſcheiden ſih niht, junge Vögel durch ſ{<musgig hell bräunlichgraue Hauptfärbung, Fehlen des ſ{<warzen Zügelſtreifens und des Halsfle>ens, Glanzloſigkeit der Schwingen und ſ{<wächeren Glanz der Steuerfedern.

Obwohl der Saxaulhäher bereits im Fahre 1823 von Eversmann entde>t und ſpäter von einzelnen Reiſenden wiederholt beobachtet wurde, danken wir doch erſt Bogdanow eine im Jahre 1877 veröffentlichte Lebens\childerung des Vogels. Seine Heimat iſt die im Oſten des Aralſees zwiſchen Syr-darja und Amu-darja gelegene Einöde Kyſyl-kum/ eine Sandwüſte im vollen Sinne des Wortes, „eben und grenzenlos wie ein offenes, aber im Sturmesſ<hwunge erkaltetes Meer“, in welcher außer ſeltſamem Getier nur wenige wunderbare Pflanzen, insbeſondere aber der Saxaul- oder Widderholzſtrauh dürftiges Leben friſten. Hier, auf dem Sande, lebt der Vogel; ſelten nur verläuft ex ſich bis auf den Lehmboden, niemals auf ſteinigen Grund dieſer Wüſte; in der Nähe von Flüſſen und Seen begegnet man ihm ebenſowenig. Mit Beſtimmtheit kann man ſagen, daß er niemals trinkt und keines Waſſers bedarf (?). Jn der Sandwüſte ſucht er ſolche Stellen auf, wo die Sandhügel mit ſehr ſpärlihem Wachstum bede>t ſind, wo die Wüſtenſträucher einzeln zerſtreut und

Brehm, Tierleben. 3. Auflage. IF. ôL