Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1

Glodœenvogel. Klippenvogel. 561

Schwingen und die Schwanzfedern, deren Grundfarbe braun iſt, am Ende weißlih gerandet, alle Schwingen und Schwanzfedren außerdem am Grunde breit weiß gefle>t. Die Weibchen und die jungen Vögel ſind einfarbig braun, die unteren Flügelde>federn orangerot, die Bürzel? und Schwanzfedern licht rotgelbbraun; der Stirnkamm iſt kleiner. Das Auge iſt orangerot, der Shnabel blaß horngelb, der Fuß gelblich fleiſ<hfarben. Die Länge des Männchens beträgt 31, die Fittihlänge 18, die Shwanzlänge 10 cm. Das Weibchen iſt erheblich kleiner.

Gebirg8gegenden Guayanas und des nordöſtlichen Teiles von Braſilien, die von Flüſſen durhſchnitten werden, ſind die Heimat des Klippenvogels; Bergwälder und Gebirgsthäler,

Klippenvogel (Rupicola crocea). 1 natürl. Größe.

oie reih an Felſen ſind, bilden ſeinen Aufenthalt. Fn der Ebene findet er ſih nie. Beſonders gern hält er ſi< in der Nähe von Waſſerfällen auf, und je zerklüfteter ein Flußthal iſt, um ſo mehr ſcheint es ihm zu behagen. Jm Juni und Zuli kommt er von ſeinen Felfenzinnen herunter in den Wald, um ſi an den jebt gereiften Früchten gewiſſer Waldbäume zu ſättigen.

Viele Reiſende haben über die Lebensweiſe dieſes ſonderbaren Vogels berichtet. A. von Humboldt beobachtete ihn an den Ufern des Orinoko, die Gebrüder Schomburgk ſanden ihn an zwei Örtlichkeiten von Britiſh-Guayana, auf dem felſenreihen Kanukugebirge und an den Sandſteinfelſen des Wenamu, an beiden Orten häufig und geſellſchaftlich lebend, aber nähere Verbindung mit anderen Vögeln entſchieden meidend. „Nachdem wir

Brehm, Tierleben. 3. Auflage. IV, 36