Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/2

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beobahteten, „beſonders die rotbraunen Arten: Centropus senegalensis und C. guperciliosus, verhältnismäßig ungeſchi>te Flieger, aber flinke Läufer, Krieher und Klimmer, ſieht man gelegentlih in der Savanne aus den Di>kichten auftauchen, von einem Zweige Umſchau halten und wieder verſhwinden. Noch häufiger hört man ihren merkwürdigen, gar niht zu verkennenden Ruf, der bei dem großen Centropus anselli geradezu in ein dumpfes Heulen ausartet und man<hmal nach eingebrohener Dunkelheit noh zu vernehmen iſt. Ex beſteht aus einem ſehr oft und raſh hintereinander wiederholten dumpfen ,„Ku>ku>u>u“, deſſen Tonhöhe mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit etwa die Hälfte einer Tonleiter abwärts ſinkt, während zugleich die Tonfolge langſamer wird; gegen das Ende hin verlieren die Laute auh an Kraft und verÉlingen man<hmal in einem Stöhnen, Murmeln oder Knurren. Der ſonderbare Ruf der zuleßt genannten Art beſißt eine Kraft und Fülle, als ïfäme er von einem ſehr großen Tiere; wer, vielleicht in ſtiller Dämmerſtunde am Waldesſaume gelagert, ihn zum erſten Male vernimmt, mag dadurch wohl unheimlich berührt werden.“ Jhre Neſter erbauen ſie im dichteſten Geſtrüppe, Röhricht oder im Graſe, ohne beſondere Mühe auf den Bau zu verwenden; doch ſtellen einige ein Neſt her, das ſih inſofern auszeihnet, als es überwölbt und mit zwei Öffnungen verſehen wird, von welchen die eine zum Ein-, die andere zum Ausſchlüpfen dient. Das Gelege beſteht aus 3—5 weißen Eiern, die von beiden Eltern bebrütet werden. Die Fungen haben ein wunderlihes oder ſeltſames Ausſehen, weil ihre ſhwarze Haut mit borſtenartigen Federn bekleidet und die rote Zunge an der Spiße ſchwarz iſt. Bernſtein war niht wenig verwundert, als er das erſte Neſt einer indiſhen Art mit Fungen fand, und dieſe ſ{<hwarzen Tiere bei weit geöffnetem Schnabel ihm die feurigen Zungen entgegenſtre>ten.

Während meines Aufenthaltes in Afrika habe ih eine dort häufige Art, den Sporenfudud (Centropus senegalensis, Cuculus senegalensis, aegyptius, houhou und pyrrholeucus, Cory donix, Centropus und Polophilus aegyptius), fennen gelernt. Er gehört zu den Arten mit verhältnismäßig kurzem Schwanze und vorherrſchend rötlihbraunem Gefieder. Oberkopf, Nacen, Hinterhals und Kopfſeiten ſind {hwarz, Mantel, Schultern und Flügel ſ{hön roſtrotbraun, die Schwingen an der Spige dunkelbraun verwaſchen, die Unterteile roſtgelb, auf Bauch und Seiten etwas dunkler, die oberen Schwanzde>en und Steuerfedern ſ{hwarz mit grünlichem Metallſchein, die unteren Shwanzdecken dunkelbraun. Überall treten die Federſchäfte, deren Färbung der Umgebung entſpricht, glänzend hervor. Das Auge iſt prächtig purpurrot, der Schnabel ſ{hwarz, der Fuß dunkel braungrau. Die Länge beträgt 37, die Breite 43, die Fittihlänge 14, die Schwanzlänge 19,5 cm; doh ändert die Größe vielfach ab.

Der Sporenku>u> iſ in Nordoſtafrika und in Weſtafrika an geeigneten Örtlichkeiten niht ſelten und namentlih in Ägypten ſowie in Niederguinea ſtellenweiſe eine ſehr gewöhnliche Erſcheinung. Hier lebt ex faſt aus\{<ließli< da, wo es größere Nohrwaldungen gibt; im Sudan bewohnt ex oder ein ihm ſehr nahe ſtehender Verwandter die unzugänglichſten Dickichte, da er wie eine Ratte dur die Lücken in den ſcheinbar undurchdringlichen Gebüſchen zu kriechen verſteht, gleichviel, ob die Gebüſche dornig ſind oder nicht. Ex klettert und ſ<lüpft, drängt und zwängt ſi< wie ein Mäuſevogel durch das ärgſte Dickicht, kommt nah geraumer Zeit hier und da zum Vorſchein, haſpelt ſih bis zu einer gewiſſen Höhe empor, hält ſißend und faſt bewegungslos eine Zeitlang Umſchau und verſchwindet dann wieder im Fnneren ſeiner Buſchfeſtungen oder fliegt langſam, mehr ſ{webend und gleitend als flatternd, einem zweiten Buſche zu, falls ex es niht vorzieht, den Weg laufend zu durhmeſſen. Mit den eigentlichen Ku>ucken hat er in ſeinem Weſen keine Ähnlichkeit denn er iſt ein die Verborgenheit liebender Geſell, der ſi<h wenig bemerkli<h macht und ſeine