Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/2

134 Erſte Ordnung: Baumvögel; dreiundvierzigſte Familie: Piſangfreſſer.

zierlich, glänzend, prächtig, aber die Färbung des Bananenfreſſers iſt königli<h. Das ſchimmernde Purpurſhwarz, das vorherrſcht, wird aufs wundervollſte gehoben dur das prachtvolle Hochrot der Schwingen. Der Schnabel, obgleich beträchtlih groß, erſcheint niht unverhältnismäßig; denn er iſt weder phantaſtiſch geſtaltet, wie bei den Nashornvögeln, no< ungeheuerlih, wie bei den Pfefferfreſſern; die tiefgelbe, in Hochrot übergehende Färbung, die ihn ſ{<müd>t, erhöht nur no<h die Schönheit des dunkeln Gefieders.“

] Die Länge des Bananenfreſſers (Musophaga violacea, Cnuculus regius, Phimnus violaceus) beträgt ungefähr 50, die Fittihlänge 22 cm, die Schwanzlänge ebenſoviel. Die zarten und weichen Federn, die den Scheitel bekleiden, ſind prachtvoll purpurrot,

Bananenfreſſer (Musophaga violacea). % natürl. Größe.

glänzend wie Samt; das übrige Gefieder iſt tiefviolett, faſt ſhwarz, mit Ausnahme dev Unterſeite im Lichte prachtvoll dunkel ſtahlblaugrün glänzend. Die Schwingen ſind hohrot, ins Lilafarbene ſpielend, an den Spibßen tief violett. Die na>te Stelle ums Auge iſt farminrot, ein Streifen unter ihm blendend weiß, der Schnabel an der Spiße karminrot, der Fuß ſchwarz, das Auge braun. Den jüngeren Vögeln fehlt das ſamtartige Rot des Sceitels; im übrigen ähneln ſie den Alten. Der Bananenfreſſer bewohnt Oberguinea und Teile Niederguineas; in Angola und Benguela vertritt ihn der Piſangfreſſer (M. ross8ae).

Noch heutigestags gehört der Bananenſfreſſer zu den Seltenheiten in den Sammlungen; doch ſind in der Neuzeit nicht bloß Bälge, ſondern ſogar lebende Vögel dieſer Art nah Europa gekommen. Über das Freileben lauten die Angaben außerordentlih dürftig. Nach Angabe der Neiſenden lebt ex, im Gegenſatze zu den Helmvögeln, jahraus jahrein paarweiſe, höchſtens nach der Brutzeit in kleinen, wohl aus den Alten und den Fungen beſtehenden Geſellſchaften. Eine ſolche fand Usſher an der Goldküſte, wogegen Neichenow