Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

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Schwarzhalsreiher. Nieſenvether. 485

Grunde, weil ihm am eifrigſten na<geſtellt wird. Jeder Donnerſchlag entſeßt ihn, jeder Menſch, den er von fern ſieht, flößt ihm Bedenken ein. Ein alter Reiher läßt ſih ſehr ſhwer überliſten, weil ex jede Gefahr würdigt und bei der Flucht berehnend zu Werke geht. Die Stimme iſt ein kreiſhendes „Kräik“ der Warnungslaut ein kurzes „Ka“; andere Laute ſcheint er niht auszuſtoßen.

Niejenreiher (Ardea nobilis) im Hochzeitsfleide. ?/ natürl. Größe.

Die Nahrung beſteht aus Fiſchen bis zu 20 em Länge, Fröſchen, Schlangen, insbeſondere Nattern, jungen Sumpf- und Waſſervögeln, Mäuſen, Kerbtieren, die üm Waſſer leben, Muſcheln und Regenwürmern. „Angelangt am Teiche“, ſchildert Naumann, „die Nähe des Lauſchers niht ahnend, gehen die Reiher gewöhnlih ſoglei< ins ſeichte Waſſer und beginnen ihre Fiſcherei. Den Hals niedergebogen, den Schnabel geſenkt, den ſpähenden Bli> auf das Waſſer geheftet, ſchleichen ſie in abgemeſſenen, ſehr langſamen Schritten und ſo behutſam und leiſen Trittes, daß man nicht das geringſte Plumpen oder Plätſchern hört, im Waſſer und in einer ſolchen Entfernung vom Uferrande entlang, daß ihnen das Waſſer kaum bis an die Ferſen reiht. So umkreiſen ſie, ſhleichend und ſuchend, nah und