Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

Sichlerſtrandläufer. Alpenſtrandläufer. Bergſtrandläufer. 39

dethardingii, Numenius africanus, pygmaenus, pusîllus und ferrugineus, Pelidna eubarquata und macrorhynchos, Falcinellus subarquatus und cuvieri, Aerolia oder Erolia variegata und pygmaea, Schoeniclus und Ancylocheilus gubarquatus) ift 19 bis 20 cm lang, 35 cm breit, die Fittihlänge beträgt 11, die Shwanzlänge 6 em. Fm Frühlingskleide iſt faſt der ganze Unterkörper roſtrot, heller oder dunkler, reiner oder mehr braun, der Oberkopf auf ſ{hwärzlihem Grunde roſtgrau gewellt, weil die Federkanten dieſe Färbung zeigen, der Hinterhals roſtgrau oder roſtrot, \{<warz in die Länge geſtrichelt, der übrige Oberkörper, mit Ausnahme des weißgefle>ten Steißes, auf tiefſ{<warzem Grunde hell roſtfarben gefle>t und licht aſchgrau oder roſtgelb gekantet; die Shwanzfedern ſind aſchgrau, nach der Mitte zu dunkler, ihre Schäfte und Kanten weiß. Der Augenſtern iſ braun, der gebogene Schnabel ſ{hwarz, der Fuß ſhwarzbraun. Fm Herbſtkleide ſind Kopf und NaŒen ſchwarzgrau mit weißlihen und dunkeln Federkanten, Rücken und Oberflügel tief ſchwarzgrau mit ſ{hwärzlihen Schäften, die Unterteile weißgrau überlaufen oder grau gefle>Œt, die Federn auh dunkler geſchaftet; ein Zügelſtreifen, der bis zum Auge reiht, iſt bräunlich, ein anderer, der ſih über das Auge zieht, weißlih. Fm JFugendkleide ſind die Federn des Oberkopfes graubraun, roſtgrau gerändert, die des Hinter halſes hellgrau, dunk ler gewölkt, die des Nückens und der Schulter ſ<hwärzlih, roſtgelb geſäumt, die des Steißes und Unterkörpers weiß, die der Gurgel und des Kropfes endlich roſtgrau. Die Geſchlechter unterſcheiden ſih niht.

Der nächſte Verwandte der vorſtehend beſchriebenen Art iſt der Alpenſtrandläufer (Tringa alpina, cinclus, variabilis, chinensis, pygmaea, Scolopax pusilla, Numenius variabilis. Pelidna alpina, cinclus, calidris, melanothorax und pacifica). Seine Länge beträgt 15—18, die Breite 30—33, die Fittihlänge 10—11, die Shwanzlänge 5 em. Oberkopf, Mantel, Schultern und Bürzel ſind im Hochzeitskleide roſtrotbraun, alle Federn in der Mitte ſhwarz, Kopf- und Halsſeiten, Hinterhals, Kehle, Kopf, Oberbruſt und Unter: ſ<hwanzde>en auf weißem Grunde dur dunkle Schaftſtriche längsgeſtreift, Unterbruſt und Baut einfarbig ſhwarz, die Handſhwingen ſhwarzbraun, die hinteren außen ſ{<mal, die Armſchwingen breit weiß- geſäumt, leßtere auh an der Spige weiß gerandet, die Shwanzfedern braun. Das Auge hat braunen Stern, der gebogene Schnabel und die Füße find \<warz. Jm Winterkleide ſind alle Oberteile gräulihbraun, die Unterteile aber rein weiß.

Dem Alpenſtrandläufer ſehr ähnli, ſtets aber merklih kleiner iſt der Bergſtrand[läufer (Tringa schinzii).

Der Sichlerſtrandläufer wird im ganzen Norden der Erde gefunden, wandert aber, den Küſten wie Flüſſen und anderen Binnengewäſſern folgend, weit nah Süden hinab und kommt allwinterlih regelmäßig und ſehr häufig in ganz Nordafrika, längs der Küſten des Noten, Indiſchen, Atlantiſchen und Stillen Meeres vor, ſoll ſogar im Kaplande erlegt worden ſein. Jch fand ihn in ſeinem ſchönſten Kleide am Weißen wie am Blauen Nil; andere Beobachter trafen ihn in Weſtafrika an, wie die Güßfeldtſhe Loango-Expedition in Niederguinea am Kongo. Er erſcheint, vom Süden her kommend, um Mitte April und kehrt einzeln bereits gegen Ende Juli, regelmäßig aber erſt vom Auguſt an wieder zurü>; der Durchzug währt jedo<h bis Anfang Oktober.

Dex Alpenſtrandläufer iſt zwar ebenfalls im Norden heimiſch, brütet aber {hon in Deutſchland und dur{ſtreift allwinterlih, mit Ausnahme von Auſtralien und Polyneſien, die ganze Erde.

Auftreten, Weſen und Betragen beider Strandläufer ähneln ſih ſehr. Auch ſie ſind vorzugsweiſe Seevögel, halten ſih aber doh auch gern auf flachen, ſhlammigen Ufern ſtehender