Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

Höckerſhwan. Unveränderliher Shwan. Singſhwan. Zwergſchwan. 595

Nach vorſtehenden Mitteilungen darf ih mih auf eine Lebensſchilderung des Sing¡<hwanes beſchränken. Er iſt im Norden Europas nicht ſelten und findet fich ebenſo in ganz Nord- und Mittelaſien bis zur Beringſtraße, kommt auh in Amerika vor. Auf ſeinen Wanderungen berührt er allwinterlih Nordafrika und zwar Ägypten wie den Nordweſten dieſes Erdteiles, alſo die Seen von Marokko, Algerien und Tunis. Jn Spanien komnit er ſelten jedo<h mindeſtens ebenſo häufig vor wie ſeine Verwandten. Nach Oſten hin tritt er in größerer Anzahl auf: fo findet ex ſih im mittleren Nußland auf allen geeigneten

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Singîſ{<wan (Cygnus musicus). 7 natürl. Größe,

Seen und während des Winters um die Mündungen der ſüdruſſiſhen Ströme oder an den ſalzigen Seen Südeuropas oder Mittelſibiriens. Von Jsland aus wandern wenige der dort brütenden Schwäne weg, weil die Meeresbuchten dur< den Golfſtrom und au< manche Binnengewäſſer durch die vielen heißen Quellen eisfrei erhalten werden; aus Rußland hingegen verſchwinden alle, noh ehe die Eisdee ſie an ihrem Nahrungserwerbe hindert. Die von hier ſtammenden erſcheinen ſodann auf der Oſt- und Nordſee oder dem Schwarzen Meere oder reiſen flugweiſe noh weiter nah Südweſten hinab. An der Oſtſeeküſte treffen ſie ſhon im Oktober ein; das mittlere Deutſchland durchreiſen ſie im November und Dezember auf dem Hinzuge und im Februar oder März auf dem Rückzuge.

An Anmut und Zierlichkeit ſteht der Singſhwan ſeinem erſtbeſchriebenen Verwandtea entſchieden nah. Ex legt ſeinen Hals ſelten in ſo gefällige Windungen wie leßterer,

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