Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

638 Zehnte Ordnung: Stoßvögel; ſehzehnte Familie: Entenvögel.

Das Wildbret der Stockente iſt ſo vorzüglich, daß man ihre Jagd allerorten eifrig betreibt. Alle üblichen oder erdenklichen Jagd- und Fangarten werden angewendet, um ſi ihrer zu bemächtigen; ſie wird auch zu vielen Tauſenden erbeutet. Die Märkte aller Städte Ftaliens, Griechenlands und Spaniens oder Ägyptens ſind während des Winters mit Enten in8gemein und insbeſondere auh mit Stockenten geradezu überfüllt.

Wirklich nennenswerten Schaden verurſachen auh die Sto>enten niht. Sie freſſen allerdings Fiſche, ſind jedo< nur im ſtande, kleine hinabzuſchlingen und dieſe bloß in ſeichten Gewäſſern zu fangen, ſo daß dieſer Nahrungsverbrauch eben nicht ins Gewicht fällt und durch den Nußen, den. Wildbret und Federn gewähren, aufgehoben werden dürfte.

Unter den kleineren deutſchen Arten verdient die Knäkente, Schä>-, Halb- Sommerhalb-, Zirz-, Shnärr-, Shmiel- und Traſſelente, Krüzele und Kläfeli (Anas querquedula und circia, Querquedula circia, glaucoptera und scapularis, Cyanoptera und Pterocyana circia) die erſte Stelle. Scheitel und Hinterhals ſind \{warzbraun, Stirn, Kopf- und Halsſeiten, von den erſterwähnten Teilen dur einen breiten weißen Augenſtreifen getrennt, auf braunrotem Grunde fein weiß geſtrihelt Kinn und Kehle ſ{hwarz, Unterhals, Mantel, Nü>en, Kropf und Oberbruſt auf oberſeits dunkler, unterſeits heller braungelbem Grunde dur< dunkelbraune Bogenbänder und Tüpfel geziert, die Seitenfedern auf weißem Grunde zart ſ{hwarz quergewellt, die Steiß- und Unterſhwanzde>federn roſtgelbli<h, dunkler gepunktet, alle übrigen Unterteile weiß, die weißgeſchafteten Handſchwingen graubraun, an der Spiße dunkelbraun, die hinteren gräulicher die Armſchwingen, die den Spiegel darſtellen, grauſhwarz, außen ſtahlgrünlich glänzend, am Ende weiß geſäumt, die langen Schulterfedern bläulih grauſhwarz, breit weiß geſäumt, die Oberflügelde>federn liht graublau, die Schwanzfedern dunkel aſhgrau, ſeitlih nach außen hin mehr und mehr zunehmend, weißli<h gerandet. Das Auge iſt hellbraun, der Schnabel grünlihſ{<warz, der Fuß rötlich aſhgrau. Dem düſteren Sommerkleide mangeln die ſhône Kopf- und Halsfärbung und die verlängerten Schulterfedern, niht aber auch die blauen Flügelde>federn. Das Weibchen trägt ein dem männlihen Sommerkleide ähnelndes Kleid; ſeine Flügelde>federn ſind jedo< niht bläulich-, ſondern dunkel bräunlihgrau. Die Länge beträgt 38, die Breite 62, die Fittichlänge 20, die Shwanzlänge 8 cm.

Ganz Mitteleuropa und Mittelaſien ſind das Brutgebiet der Knäkente; nah Norden hin reiht es höchſtens bis Südſchweden. Auf dem Zuge beſucht ſie alle Länder Südeuropas, den größten Teil Mittelaſiens und Afrikas, im Oſten des leßtgenannten Erdteiles bis zum 10. Grade nördlicher Breite vordringend.

Viel ſeltener als ſie brütet in Deutſchland die Krikente, Krük-, Krieh-, Krug-, Krugel-, Franz-, Klein-, Wachtel-, Shaps-, Spiegel- und Kreuzente, Krie Tröſel, Soe 2c. (Anas ecrecca, Quergquedula crecca, subcrecca und creccoides. Nettion crecca). Sie iſt feiner als jene: ihre Länge beträgt 32, die Breite 54, die Fittihlänge 14, die Shwanzlänge 7 cm. Kopf und Oberhals ſind, bis auf einen breiten, im Geni>e zuſammenfließenden, prachtvoll blaugrünen, ober- und unterſeits {hmal weiß eingefaßten Zügelſtreifen und den vom vorderen Augenwinkel nah der S<Hnabelwurzelſeite ſich fortſegenden weißen Saumſtreifen, lebhaft zimtrot, Hinterhals, Mantel und Bruſtſeiten auf aſhgrauem Grunde ſ<hwarz quergewellt, Vorderhals, Kropfgegend und Oberbruſt auf licht rötlichgelbem Grunde ſpärlih ſ{<hwarz gefle>t, die ſeitlihen Unterbauch- und die mittleren Unterſhwanzde>federn {hwarz, lettere ſeitlih lihtbräunlih, alle übrigen Unterteile weiß, die Handſchwingen dunkel braungrau, die den Spiegel bildenden Armſchwingen innen braungrau, die erſten vier außen ſamtſhwarz, die übrigen hier, gegen die Spitze hin zunehmend,