Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

Eis8ente. Sche>ente. Ruderente, 663

beſteht. Nebenbei verzehrt ſie kleine Fiſche und Krebstiere, auf den Brutteichen aber außerdem viele Kerbtiere und deren Larven, vor allem ſolche der Stechmücken. Fhre Fungen ernähren ſih anfänglih faſt ausſ{<ließli<h von leßteren.

Erſt ſpät im Mai, im höheren Norden niht vor Anfang Juni, ſchreitet ſie zur Fortpflanzung. Jhr Neſt, ein liederliher und kunſtloſer, wie üblich jedoh ſorgfältig mit Daunen ausgekleideter Bau, ſteht gewöhnlih im Riede, nahe am Ufer; das Gelege zählt 8—10 ziemlich kleine, etwa 52 mm lange, 40 mm die, ſtarkſchalige, feinkörnige, {<mußig braungrüne oder gelbbräunlihe Eier. Das Weibchen brütet allein; do< ſieht man das Männhen auh währenddem auf dem Brutteiche und ſpäter in Geſellſchaft der Küchlein deren Jugendleben dem anderer Tauchenten gleicht. Sobald die Jungen flugfähig ſind, führen beide Eltern ſie dem Meere zu.

Noch viel prachtvoller gefärbt und gezeichnet iſt die She>ente (Fuligula stelleri und dispar, Somateria stelleri. Anas stelleri, dispar und occidua, Stelleria dispar, Clangula, Macropus, Polysticta, Eniconetta, Heniconetta und Harelda stellerii). Bei ihr ſind Kopf, Na>ken und die Halsſeite weiß, ein Fle>en an der Stirn und ein Querband am Hinterkopfe grün, ein Kreis um die Augen, Vorder- und Hinterhals Rü>en, Schwanz und Schwingenſpißen {hwarz, die Oberflügelde>federn und Schultern weiß, dunkelblau in die Länge geſtreift, die Unterſeite, bis auf die ſhwarzbraune Bauchmitte, gelbbraun. Beim Weibchen herrſ{ht roſtbraune Grundfarbe vor. Das Auge iſt braun, der Schnabel grau, der Fuß grüngrau. Die Länge beträgt 50, die Fittichlänge 22, die Shwanzlänge 8 cm.

Nicht mit Unrecht vereinigt man die Ruderenten (Erismatura) in einer beſonderen, gleihnamigen Unterfamilie (Erismaturinae). Sie weichen von allen Verwandten dur ihre Geſtalt, namentli<h dur<h den Bau des Schwanzes, ab und erſcheinen uns gewiſſermaßen als ein Bindeglied zwiſchen den Tauchenten und den Scharben. FJhr Leib iſt geſtre>t, der Hals kurz und di>, der Kopf ziemlih groß, der Schnabel vorn fla, hinten ſeitlich ſtark aufgetrieben, ſein Nagel klein, der Fuß kurzläufig, aber ſehr langzehig, der Flügel auffallend kurz und ſtark gewölbt, der Schwanz lang, keilförmig, aus 18 {<hmalen, ſehr ſpibigen, harten und ſhnellkräftigen Federn zuſammengeſeßzt, das Kleingefieder knapp anliegend und hartfederig, dur eigentümlihe Färbung und Zeihnung von dem anderer Enten ſehr verſchieden.

Die Ruderente, die au< Kupſer-, Dorn-, Faſan- und Weißkopfente genannt wird (Brismatura leucocephala und mersa, Anas leucocephala und mersa, Undine leucocephala und mersa, Platypus leucocephalus, Fuligula und Cerconectes mersa, Aythya, Erismistura und Biziura mersa), zählt zu den eigenartigſten Geſtalten der ganzen Ordnung. Kopf und Wangen ſind weiß, ein großer Fle>en auf dem Oberfopfe, ein Halsband und die Kehle ſhwarz, der Unterhals wie der Kropf kaſtanienbraun, fein ſ<hwarz gewellt, Mantel und Rü>en graugelb, ſhwarxz gewäſſert, die Unterteile roſtgelb, in der Mitte grauweiß, ſ<hwarz gewäſſert, die Handſchwingen grau, die Steuerfedern ſhwarz. Das Auge iſt roſtgelb, der Schnabel blaugrau, der Fuß rotgrau. Die Länge beträgt 56, die Breite 65, die Fittihlänge 17, die Shwanzlänge 12 cm. Das kleinere, buntere, jedo<h minder ſ{<höne Weibchen unterſcheidet ſi<h vornehmlih dur< den Mangel der weißen Kopfſeiten und der ſ<hwarzen Kopfzeichnung vom Männchen. Der Oberkopf und