Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

668 Zehnte Ordnung: Stoßvögel; ſehzehnte Familie: Entenvögel.

Über die Fortpflanzung iſt no< wenig bekannt. Man weiß, daß der Zwergſäger im Norden Rußlands in Menge niſtet, am Ufer oder auf kleinen Fnſelchen, auch wohl in hohlen Baumſtämmen ein Neſt aus tro>enem Geniſte und Gräſern errichtet, es mit Daunen auskleidet und 8—12 ſ{<mußig weißliche oder grünlihbräunliche Eier legt kennt aber weder die Dauer der Brutzeit noh die Entwikelungsgeſchichte der Jungen. Eier, die Wolley erhielt, waren dur<hſ<hnittli<h 50 mm lang und 40 mm di.

Der Gänſeſäger, auh Ganstaucher oder Sägegans, See- und Meerrachen, Kneifer und Ganner genannt (Mergus merganser, castor, gulo, rubricapillus, lencomelanus, orientalis und americanus, Merganser castor, cinereus, gulo und rai), unterſcheidet ſih von dem Zwergſäger hauptſächlih durch den langen, ſeitlih zuſammengedrüc>ten Schnabel. Fm Hochzeitskleide ſind Kopf und Oberhals ſ{hwarzgrün, der Oberrüden, die Schultern, der Flügelrand und die vorderen Schulterfedern ſhwarz, die ganze Unterſeite und die Oberflügelde>federn \{<hön gelbrot, die Federn des Spiegels weiß, die Schwingen ſchwärzlih, die Unterrückende>federn grau, fein ſhwarz gewellt, die Schwingen ſ\hwarz, die Steuerfedern grau. Das Auge iſt rotgelb, der Schnabel korallenrot, der Fuß blaßrot. Beim Weibchen ſind Oberkopf und Na>en braun, der Rütten blaugrau, die Unterſeiten und der Spiegel weiß, die Vorderbruſt und die Seiten auf grauem Grunde dunkler und lihter gewellt. Ein ähnliches, nur etwas ſchöneres Kleid legt das Männchen nah ſeiner Sommermauſer an. Die Länge beträgt 80, die Breite 110, die Fittihlänge 30, die Schwanzlänge 8 cm.

Der Gänſeſäger bewohnt den Norden Europas, Aſiens und Amerikas, ſcheint auch in jedem der drei Erdteile ungefähr gleih häufig zu ſein. Als Heimatsgebiet darf man den Gürtel zwiſchen dem 52. und 60. Grade der Breite annehmen. Auf dem Zuge, den er mit größerer Regelmäßigkeit als die übrigen Arten ausführt, hat man ihn einerſeits in allen ſüdlicher gelegenen Staaten Europas ſowie in Nordindien und Südchina, anderſeits faſt überall in den Vereinigten Staaten beobachtet. Einige Paare pflegen allerdings gewöhnlih au< im Norden Deutſchlands zu brüten; aber die größere Anzahl von denen, die bei uns geſehen werden, erſcheint gegen Ende November vom Norden her und zieht bereits im Februar wieder dahin zurü>.

Beim Mittelſäger, der au<h Sägeſchnäbler, Taucherkiebiz, S<hlich- oder Schluchente, Fiſhtreiber, Nörks und Seekaze heißt (Mergus serrator, serratus und niger, Merganser serratus, cristatus und serrata), find Kopf und Oberhals deren verlängerte Federn einen Schopf bilden, ſamtſhwarz, metalliſ<h grün glänzend und ſ{<himmernd, Mittelhals und Steiß ſowie die mittleren und großen, am Ende ſhwarzen Oberdedfedern der Flügel weiß, die kleinen Flügelde>federn gräulihbraun, ein ſhmaler Mittellängsſtreifen am Hinterhalſe, Rücken, Schulter- und leßte Armſchwingen ſ{warz, Unterrüten, Bürzel, Oberſchwanzdegefieder und Seiten auf weißem Grunde fein \{<hwarz gewellt, Kropfund Halsſeitenfedern graubraun, fein ſ<hwarz gewellt, dunkelbraun geſchaftet und weiß umrandet, ſeitlihe Oberbruſtfedern weiß, breit grünlihſ<warz gekantet, Unterteile weiß, zart rötlih überhaucht, Handſhwingen dunkel braungrau, innen lichter, Armſchwingen weiß, außen am Ende ſchwarz gerandet, Schwanzfedern düſter gräulihbraun, lichter geſäumt. Das Auge hat rotbraunen, karminrot umrandeten Stern, der Schnabel“ dunkel-, der Füß la>rote Färbung. Fm Sommerkleide ſind Kopf und Oberhals braun, die Oberteile, einſ<ließli<h der kleinen Flügelde>federn, trübgrau, Kropf und Seitenhals auf lihtem Grunde gräulich quergezeihnet. Dieſem Kleide ähnelt das düſterere des Weibchens. Die Länge beträgt 60, die Breite 85, die Fittihlänge 25, die Shwanzlänge 11 ecm.