Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

Lanzenſchlange: Fortpflanzung. Beutetiere. Gefährlichkeit. 5 479 g g

Unzählbare Mittel werden gegen den Biß angewendet, meiſt ſolhe, welche man dem Pflangenreiche entnommen hat. Eine Zeitlang erregte der Huako (Mikania guaco) große Erwartungen und wurde deshalb von Neugranada, Venezuela und Trinidad in Menge nach Martinique übergeführt und hier angepflanzt; längere Erfahrung aber belehrte, daß dieſes Mittel eben keins war und aufgegeben werden mußte. „Traurig iſt es“ ſagt Graf von Görß, „daß man niht leiht dahin kommen wird, ein ſiheres Mittel gegen den Biß zu finden und daß jeder, welcher verwundet iſt, nur bei alten Negern,, die man „Panſeurs“ nennt, Hilfe ſucht. Es iſt mix ein Fall mitgeteilt worden, in welchem ein junger, an

Lanzenſchlange (Trimeresurus lanceolatus). 1s natürl. Größe.

zwei Stellen gebiſſener Europäer für jede Wunde einen ſolhen Neger kommen ließ, jedoh na< ſ<hweren Leiden ſterben mußte. Einmal hat man den glü>lihen Gedanken gehabt, den afrikaniſhen Sekretär nah Martinique zu verſehen; die Leute aber haben ſich den Spaß gemacht, ihn wegzuſchießen.“ Der Graf beklagt, daß man der Vermehrung der Lanzenſchlange nicht kräftig genug entgegentrete, und Lenz rät an, ſ{langenvertilgende Raubſäugetiere, namentlih Jltiſſe, Dachſe und Jgel auf der Fnſel einzubürgern, um dem Gezüchte entgegenzutreten, zumal ſie auch gleichzeitig einen wirkſamen Krieg gegen die Natten eröffnen und den Schlangen dadurch ihre hauptſächlihſte Nahrung ſchmälern würden. Beide haben re<t, obwohl fih niht verkennen läßt, daß ſi< die Einwohner gegen das UÜberhandnehmen der Schlangen wehren. „Mein Freund Hayot“, ſagt Nufz, „tôtet jährlih 3—4 auf jedem Zu>exrfelde und mein Freund Duchatel hat in einer Woche auf einem Felde 23 umgebracht.“ Nach Guyon, der genaue Nechnung über die