Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

582 Dritte Ordnung: Schildkröten; fünfte Familie: Landſchildkröten,

Hornhöer, die Ferſe große ſporenartige Höterſhuppen. Der Kopf und die Glieder zeigen auf gelblihem Grunde unregelmäßige Marmelung, die einzelnen Schilde des Panzers auf ſhwarzem Grunde eine wirklih prachtvolle Zeichnung; denn von allen hell und lebhaft gelben Mittelfeldern aus ſtrahlen ſternartig gleihgefärbte, mehr und mehr ſih verbreiternde Streifen aus, die den ganzen Panzer in höchſt anſprehender Weiſe zieren. Die Länge des ausgeſtre>ten Tieres beträgt ungefähr 35, die der Schale 26 cm.

Die Sternſchildkröte bewohnt, hier mehr, dort minder häufig, dürren, gras-, geſtrüpyund dornrxeihen Boden am Fuße der Hügel in Hindoſtan, mit Ausnahme von Unter-

Sternſchildkröte (Testudo elegans). 1% natürl. Größe.

bengalen, und geht weſtlih bis Sind, ſüdlich bis Ceylon, wird aber trobdem nicht eben häufig gefangen. Dies hat, laut Th. Hutton, dem wir das Nachſtehende zu danken haben, ſeinen Grund hauptſählih darin, daß ihre Färbung auf das genaueſte mit der des Bodens ihrer Aufenthaltsorte übereinſtimmt und ſie demgemäß kaum von ihrer Umgebung unterſchieden werden kann, vorausgeſeßt, daß ſie ſih überhaupt zeigt und nicht, wie ſie während der Hize zu thun pflegt, unter Geſtrüpp oder in dihten Grasbüſchen verbirgt. Erfahrene eingeborene Jäger ſuchen jedo<h auf ſandigen oder ſtaubigen Stellen ihre Fährte auf, folgen dieſer mit überraſchender Sicherheit und gelangen ſo oft in ihren Beſiß. Während der Regenzeit ſind die Sternſchildkröten am munterſten und laufen faſt den ganzen Tag über umher, um zu freſſen und ſi< zu paaren. Mit Beginn der kalten Jahreszeit ſuchen ſie ſi< ein Verſte> und bergen ſi, ſo gut ſie können, um ſich beſſer gegen die Kälte zu ſichern; hier verweilen ſie in ſtumpfer Unthätigkeit, niht aber in bewußtloſem Schlafe, bis zum Eintritt der heißen Monate, während deren ſie ſih in den