Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

672 Erſte Ordnung: Froſ<hlurche; zweite Familie: E<hte Fröſche.

gelangen; für den Grasfroſ< hingegen iſt der kurze Sommer lang genug, und wenn wir lih einmal früher als gewöhnli<h Kälte eintritt, ſo überwintert auh die no< niht umgewandelte Larve. Das Laichen verrichten die Tiere gern geſellſchaftlih. Fn der Ebene beginnt die Begattungszeit ſhon in den erſten oder doch in den mittleren Märztagen, falls niht ein beſonders ſtrenger Winter die Gewäſſer noh etwas länger unter ſeinem Banne hält. Darauf, daß das in Paarung begriffene Männchen einen bläulihen Schimmer zeigt, haben beſonders FJ. Steenſtrup und Fr. Leydig hingewieſen. Letterer ſtellte feſt, daß

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Grasfroſ< (Rana temporaria). Natürliche Größe.

ſi< außer der dunkeln Färbung und der ſhwappigen Haut der Flanken, die das brünſtige Männchen immer auszeihnen, häufig au< an der Oberkinnlade und no<h mehr an der Kehle eine ſo lebhafte Färbung findet, daß er ſie mit „blaugrau“ bezeihnen zu müſſen glaubte. Dieſer blaue Anflug verſchwindet raſh, wenn man die Tiere aus dem Waſſer nimmt. Später hat man den blauen „Reif“ au<h beim Männchen der beiden anderen braunen Froſcharten Deutſchlands nahweiſen können. Die Eier gehen fo ſhnell ab, daß die ganze Anzahl meiſt in einer Stunde entleert und befruchtet worden iſt. Das Männchen kann man vom Weibchen kaum losreißen, wenn es dieſes erſt einmal umſchlungen hat; es fehrt auh nach einer gewaltſamen Trennung ſofort wieder zu ihm zurü>k. Nöſel von RNoſenhof beobachtete, daß ein Weibchen durch die ſtürmiſhe Umarmung des Männchens