Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

Moorfro\<. Springfroſ\c<. 677

und dieſem ſehr nahe gerü>t. Der Schläfenfle>en iſt ſehr dunkel, eine weißlihe Linie zieht längs der Oberlippe von der Schnauzenſpiße bis zum Ende des Schläfenfleens, die Hintergliedmaßen ſind regelmäßig quergebändert, der Bauch ungefle>t. Leydig bezeichnet auch den lihten, zarten, angenehm rötlih- oder gelblihgrauen Grundton der Farbe, der freili<h dur< die Thätigkeit der Farbzellen in der Haut für längere oder kürzere Dauer {winden könne, als abweichend von dem der verwandten Arten. So ſah dieſer Forſcher an den im Zimmer gehaltenen Tieren einige bei einer Wärme von 6°C. ſo dunkel werden, daß man ſie ſhwarz nennen konnte. Erſt nach einigen Tagen hellten ſie ſi<h wieder auf.

Springfroſ<h (Rana agilis). Natürliche Größe.

Auch die inneren Unterſchiede von den übrigen braunen Fröſchen ſind ſehr bedeutend. So zeigt das Männchen keine inneren Schallblaſen, während das Männchen des Grasund des Moorfroſches je eine innere Shallblaſe hinter dem Winkel dex Unterkinnlade unter der Haut beſißen. Eine Stimme hat der männliche Springfroſh darum aber doch, wie Thomas, Fatio und Leydig übereinſtimmend melden. Weiter ſind die Samenfäden des Springfroſches denen des Grasfroſches ähnlih, während ſie ſih von denen des Moorfroſches, mit dem do< ſonſt in Tracht und Leibesbau größere Ähnlichkeit beſteht, von Grund aus unterſcheiden.

Der Springfroſch iſt weit verbreitet in nahezu ganz Frankreih, der Weſt- und Südſchweiz, Nord- und Mittelitalien, ganz Öſterreih-Ungarn, wo er namentlich um Wien, nah A. von Mojſiſovics auh in Kärnten und im Draue> ſowie in Siebenbürgen häufiger auftritt, in Kroatien, Dalmatien, Bosnien, Albanien, Epirus, Griechenland, im weſtlihen Transfaufaſien und im Talyſchgebiete am Südweſtrande des Kaſpiſees. Cr