Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3
Olm. Furchenmol<. 793
Rundfle>en. Eine ſ{wärzlihe Längsbinde zieht von der Schnauze über die Augen bis gegen die Kiemen hin und ſett ſih bei jüngeren Tieren auh noch längs der Körperſeiten fort. Ausgewachſene Stücke erreichen eine Länge von 32— 86 em.
Die große, fleiſhige Zunge iſt abgerundet und vorn frei; auh die Zahnbildung iſt ähnli wie beim Olme. Die Augen ſind klein, aber deutlih. Die Anzahl der Wirbel iſt verhältnismäßig gering (18 —19 Rumpf-, 1 Kreuzbein- und 35 Shwanzwirbel) und der Bau des Gerippes ſowie die Körperform überhaupt der der Salamander ſo ähnli, daß Duméril und Bibron als unterſcheidende Merkmale nur die vier Zehen und die als bleibend anzuſehenden Kiemen angeben können.
Über die Lebensweiſe des Furchenmolches und eines zweiten nordamerikaniſhen Verwandten ſind die Angaben no< immer ſehr dürftig. Mitchell ſagt, daß man das Tier
Furchenmol< (Necturus maculatus). 1% natürl. Größe.
in den nördlihen Seen zuweilen mit Angeln fange und dann als Seltenheit auszuſtellen pflege; L. N. Gibbes dagegen erhielt einen von jenem verſchiedenen Verwandten (Necturus punctatus) aus fleinen Flüſſen in den Reisfeldern des ſüdlichen Santeefluſſes durh Vermittelung eines Freundes. Die Neger hegen, nah Mitteilung des leßteren, eine ebenſo unbegründete wie lebhafte Furcht vor dieſem Molche und ſeinem Verwandten, weil ſie beide für äußerſt giſtig halten. Die Holzmulde, in welcher der erſte Gefangene untergebracht worden war, verlor in den Augen des Beſißers des fürchterlichen Tieres halber ſofort allen Wert und wurde zertrümmert, damit ja niemand fernerhin zufällig daraus eſſen möge. Der Molch ſelbſt verſ<hwand aus dem Beobachtungsraume des betreffenden Weißen, wahrſcheinli<h, weil die Neger es für gut gehalten hatten, das entſeßliche Geſchöpf ſo ſhleunig wie mögli< zu entfernen. Später glückte es, andere zu fangen, und dieſe wurden einige Monate in einem Waſſerbe>en am Leben erhalten. Wenn ſie ruhig lagen, hielten ſie ihre