Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4
22 Ein Bli> auf das Leben der Geſamtheit.
vermitteln. Bei einer Art hat man entde>t daß auf dem Dotterſacte merkwürdigerweiſe Zotten entſtehen die in entgegenkommende Zotten der Eileiterwandung eingreifen und Schlingen der Dottergefäße enthalten, ſo daß hier ein förmlicher Mutterkuchen hergeſtellt wird. Endlich iſt no< ganz beſonders hervorzuheben, daß die Keimlinge aller Quermäuler zu einer gewiſſen Zeit ihres Lebens äußere Kiemen beſigen, die in Geſtalt feiner Fäden auf den Nändern der Kiemenſpalten aufſißen und unzweifelhaft zum Atmen dienen.
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vulfaniſhen Ausbrüchen, durch unterſeeiſhe Gasausſtrömungen verlieren ſie oft in großer
laſſen, wo ſie elend vertommen und dasſelbe Shi>ſal kann ſie ereilen, wenn aus irgend welchem Grunde das Landgewäſſer, das ſie bewohnen, verſiegt, oder wenn es plößlih abgelenkt wird. Ebenſo können ſie von Seuchen heimgeſucht werden, denen ſie in Unzahl erliegen. Allenthalben, wo beſonders fiſhreiche Gewäſſer ſih finden und wo die Anwohner daraus einen Hauptteil ihres Lebensunterhaltes beziehen, mithin auh ſolche Vorkommniſſe aufmertſam verfolgen und im Gedächtnis bewahren, hört man gelegeutli<h von großen „Fiſchſterben“ erzählen: ſo in der Südſee, in Weſtindien, im Meerbuſen von Mexiko 2c. Schon öfters beobachtet iſt auh das Fiſchſterben in der Walfiſhbai an der ſüdweſtafrikaniſchen Küſte, wo ſi ein ganz außerordentliher Fiſchreichtum findet. „Über das Fiſchſterben in der Walfiſhbai“ ſo berichtet Pechuel-Loeſche, „gibt zuerſt Sir James Alexander Kunde, der am 19. April 1837 den ganzen Strand mit toten Fiſchen aller Größen bede>t fand. Nach ihm ſah Andersſon Anfang Dezember 1851 die ganze Oberfläche der weiten Bai mit toten Fiſchen erfüllt von den fleinſten bis zu den größten, mächtige Haie eingeſchloſſen. So dicht gedrängt lagen die Maſſen, daß ein kleines Boot nur mit Mühe zwiſchen ihnen fortbewegt werden konnte. Ein lebender F< ſchien überhaupt nict mehr vorhanden zu ſein. Jn jüngſter Zeit iſ die nämliche Erſcheinung wiederholt beobachtet worden. Augenzeugen machten mir darüber folgende Mitteilungen: Am 21. Dezember 1880 gewahrte man auffällige rötliche Streifen und Fle>en im Waſſer der Bai, Am nächſten Tage begann ein erſhre>endes Sterben der Fiſche, erſt der kleinen, dann der großen. Nach einiger Zeit lagen die Fiſhleichen zu Millionen jo dicht geſchichtet an der Oberfläche daß nirgends mehr das Waſſer zu erbli>en war. Sie wurden teils ſeewärts getrieben, teils ans Land geworfen. Es iſt mix von zuverläſſigen Leuten verſichert worden, daß am Strande die Fiſchleichen in manneshohen Wällen gelegen haben. Obwohl die faulenden Maſſen die Luft derartig verpeſteten, daß es über 50 km weit landeinwärts zu riechen war, haben die Anwohner keinen Schaden an ihrer Geſundheit erlitten. Wiederum zur Weihnachtszeit wiederholte ſich der Vorgang in etwas ſhwächerem Grade. Jm Jahre 1884 habe ih die Umgebung der Bai mit Fiſchſkeletten noch förmlich gepflaſtert, ja dieſe Neſte ſtellenweiſe noch zu niedrigen Wällen aufgehäuft gefunden. Die Erſcheinung blieb ſtets auf die Walfiſchbai beſchränkt. Als ihre Urſache wird man niht, wie man wohl verleitet werden könnte etwa vulkaniſh bedingte Gas8ausſtrömungen annehmen dürfen, ſondern vielmehr, wie [hon C. Wilmer vermutete, ſi zeitweilig maſſenhaft entwidelnde rötlich gefärbte Bakterien deren periodiſches Auftreten in anderen Gebieten, z. B. an den däniſchen Küſten / Eug. Warming beobachtet und unterſucht hat.“