Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

Flußbri>e. Sandbrite. 487

findet, bevölkern jene, wie bemerkt, auch die feinſten Nebenflüſſe; ja, ſie pflanzen ſih vorzugSweiſe, wo niht aus\ſchließli<h, in ihnen fort. Die Schilderung der Art und Weiſe der Fortpflanzung nun wird es erklären, daß derartige Reiſen ſtromaufwärts gar nicht nötig ſind. Daß alle Neunaugen ſi<h niht allein an feſte Gegenſtände, ſondern auh an Fiſche anſaugen, unterliegt keinem Zweifel; ſie zählen unbedingt unter die. Shmaroßer und ſind für manche Fiſche ſicherlih die gefährlichſten, die ſih auf ihnen einniſten können. Wenn man von ihrer Nahrung ſpricht, gibt man gewöhnlich verſchiedene Würmer, Fiſchbrut und Kerbtiere in den verſchiedenen Lebenszuſtänden als die hauptſächlihſten Stoffe

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1 Meer-, 2 Fluß- und 3 Sandbri>e (Petromyzon marinus, P. fluviatilis und P planeri). 1% natürl. Größe.

an; alle Beobachter aber ſtimmen auch in dem einen überein, daß ſie ſih hauptſächlich von dem Fleiſhe und Blute anderer Tiere, insbeſondere anderer Fiſche, ernähren. Das Anſaugen geſchieht nur ausnahmsweiſe zu dem Zwe>e, um ſi an einem Gegenſtande zu befeſtigen, in der Regel aber, um ſi zu ernähren. Nachdem die Lampreten ihren Saugmund feſt an die äußere Bede>ung eines Fiſches geheſtet, ſeen ſie ihre Raſpelzähne in Thätigkeit, haben und feilen die Bede>ung durch, bohren ſich, weiter und weiter vordringend, immer tiefer ein, verſhlingen die abgeſhabten Stoffe und freſſen ſo nah und nach einem Fiſche tieſe Löcher in den Leib, gleichviel, ob dieſer lebendig oder tot iſt. Am häufigſten ſollen ſie Fiſche anbohren, die ſih an einer Grundangel fingen; es mögen ihnen jedoch auch ferngeſunde oft genug zum Opfer fallen.

Die Laichzeit fällt in die erſten Frühlingsmonate und verläuft unter eigentümlichen Umſtänden. „Sie laichen“, ſagt der alte Baldner von der Meerbri>ke, „im April, in