Charakterologie

118 Mediziniihe Typologien

Kritif der Charaftertypen: Im allgemeinen fonzentrieren jic die Bedenfen der Kritif in beträdhtlicher Übereinjtimmung gegen die fchizothyme Seite. Sowohl was die Einheit des Körpertyps angeht, wie die des Charaftertyps (und hierbei jowohl des gejunden wie des pjychotiichen), und ebenfalls in bezug auf die Art der Zuorönung zueinander jind bier die jtärfiten Bedenten laut geworden, während die Zeichnung des Pyfniters, des Zyflothymen und die (übrigens in der Piychiatrie weit fejtitehendere) Sormeinheit des Manijch-Deprejjiven allgemein anerfannt wird. Don den der jchizothymen Art entiprechenden Körpertypen ijt es wieder der Leptojome (Ajthenijche), der in jeiner deutlichen Gegenjäglichkeit sum pyfnijhen mehr anerfannt wird als der athletiihe Typus, der viel öfter Schwierigkeiten der Zuorönung madt. Die Stage der Abgrenzung der jhizophrenen Gruppe ijt eben überhaupt troß deutlicher gemeinfamer Züge der heute in diejem Begriff zufammengefakten Krantheiten immer nod ein offenes Problem.!)

Man darf aber die hier nod) offene Problematik nicht ohne weiteres in ihrer Ungeflärtheit auf den gejunden Typ übertragen, dejjen Einheit bejonders nach den angeführten erperimentellen Unterjuchungen eine recht anjehnliche if. — Wir fommen damit auf den nädhjiten Punft, auf die

Kritif der behaupteten Beziehung zwijhen dem jhizothym und ayflothym Gejunden und der jchizophrenen und zirkulären Piychoje: Die Stage Tann als jpezielle Stage der betreffenden Kranfheiten natürfih) nur von mediziniicher Seite entihieden werden. Wir begnügen uns damit, zu berichten, daß neben vielen Zujtimmungen die Kritif hier wiederum hauptjählih am Zujammenhang zwilhen jhizothymem und jdizo= phrenem Charakter einjett. Wir greifen eine Kritif heraus: Bojtroem?) jagt, man fönne die Einheit des Schizoids nody durchaus zugeben und auch die Möglichkeit zugeben, daß fi das Schizoid im Beginn der Erfranfung nocd) immer typijcher zujpißt. Dennod, fönne die Schizophrenie jelbjt etwas ganz anderes jein als eine Tranthafte Zufpigung der Schizoidie. Die Krankheit jelbjt brauche au dann feine Zufpigung der Schizoidie zu jein, wenn dieje fi) in ihrer typijchen Gejtalt im Beginn der Krankheit immer nod} weiter zujpist und fich auch jpäter immer wieder in ihrer Einheit zeigt. Wir haben damit einen ähnlichen Gedantengang vor uns, wie wir ihn bei Karl Schneider fanden: dort war das eigentlich Krante ge=

1) Literatur bejonders in den pjychiatriichen Zeitjchriften. Wir nennen eine der neueren Abhandlungen: Burdhansti, Zur Stage der Abgrenzung der Schi3ophreniegruppe. Zeitjchr. f. d. gej. Piydhiatrie Bd. 145, 5.5, 1935.

2) Zur Stage des Schizoids. Archiv f. Piychiatrie Bd. 77, 1926.