Charakterologie

Die Typologie der Brüder Walter und Eridy Rihyard Jaenic 141

echte Dereinheitlichung ift, erjcheint dem weniger jtarf Integrierten als haltlojes Austaufchen von unvereinbaren Haltungen.

(Der jtarfe Drang der Sranzofen zur „Sorm“ in der Kunjt und zum ratio= naliftiihen „Schema“ in allem Gedanflicyen ijt nad Jaenjd eine Überfompenjation der beunruhigenden Buntheit im dauernden Wechjel der integrierten Welteinjtellung.)

h) Konfequenz für Charaftererziehung.

Es zeigt fi nach Jaenjd) deutlich, daß das Kind eine jehr jtarfe Inte= gration aufweilt, daß dann um das 14. Jahr mit der Pubertät eine jtarfe Desintegration einjett, worauf dann der (vom Kind oft recht unterjchieöliche) „Typ des Erwadlenen“ fich in oft recht heftigen Spannungen der beiden Sormtendenzen gegeneinander durchlämpft. (Daraus die Sorderung einer phajenjpezifiihen Erziehung!) Wenn dabei audy ein Grundtyp im all gemeinen beharrt, und der „Umjchlag” mehr dem Kräufjeln von gegenjäßlihen Wellen über den Grundwellen zu vergleichen ijt, jo ijt doch jehr zu erwägen, ob nidyt auch die Beharrung diefes Grundtyps noch jehr einzus Ichränfen ijt, wobei Jaenjcy wieder die Möglichkeit weitgehender Beeinfluffung auf pharmafologiijhem Wege offen läßt, und jogar fordert, der jeiner Meinung nad) zu unrecht veradhteten „Piychophufit” vorurteilslos bier einen wichtigen Plat einzuräumen. (Dabei bedeutet dann allerdings DPiyhophyfit in jolhem Sinne nicht mehr „Phyfit der Seele“, jondern die Beziehung zwijhen Seeliihem und Phyfifaliihem bzw. Geophyjifaliichem — das ijt etwas ganz anderes als Seele im Majchinenmodell der Phyfit vorgeitellt. Nur dieje Doritellung, die die gebräudlichite Bedeutung des Ausdruds „Piychophyfif” daritellt, ijt eigentlich gemeint, wenn heute die „Diuchophyfif” „verachtet” wird.)

Jaenjchs Gedanken gründen in einer lebendigen wertenden Stellungnahme zu unjerer Zeit, einer Haltung, die im Kreije der Pjychologen belonders anzuerfennen ijt. Er jieht als allgemeine Kulturaufgabe die Notwendigfeit einer jtärferen Betonung der Kohärenz (des Zufammenhängens), der Einheitsbildung: alfo der Integration. Dor allem ijt nach Jaenjc) die Mirklihkeits- und die Wertjphäre auseinandergejpalten. Der heutige Menjd) Tebt in zwei Welten: in der einen erlebt er die Welt, wie fie objektiv iit (bzw. wie er meint, daß fie objeftiv fei), in der andern wertet er, nimmt er Stellung. Ihm fehlt die Einheit einer aus jeinem Kern fommenden Wertung, die harmonifch, aus injtinktjicherer Einjtellung jelbitverjtändlic und flar ordnet. Jaenjc trifft damit das, was in heutiger Zeit unter dem Namen des übertriebenen „Objettiviismus“ befämpft wird. So großartige