Das Nordlicht. Bd. 1-2

Du herrliches Kind selbsterplötzlichter Weite, Zersetz der Gesetze gefügige Reih, Durcehschwärme der Welt urgeschlechtliches Ei, O komme, du Gott, der uns oft schon befreite!

Erscheine im glühenden Schweif der Kometen, Doch tauch nieht empor als Zerbrecher der Form, Entsteh unerklärlich, nach göttlicher Norm,

Und beuge den Starrsinn von Sonnenpropheten!

Entreiße den Menschen der Ursprungsbestimmung Und setze das Glück für die Vorsehung ein:

Dich selbst schafft der Zufall: nach kühner Ergrimmung Erneut sich in Freuden ein Sonnengedeihn.

Durch dich bloß gelangt holder Leichtsinn zur Macht: Höre drum, Mensch, Pan ist erwacht!

Ich glaube an keine ergrübelte Einheit,

Ich hasse die ewig sich gleichende Kraft,

Ich weiß, daß die Regel am Ende erschlafit,

Ich mag nicht des Wissens umzirkelte Kleinheit, Ich setze mir Jupiter stolz auf den Thron

Und lebe sein Wesen, der Sitte zum Hohn:

Ich glaube an Rache, an Willkür und Macht, Höre drum, Mensch, Pan ist erwacht!

In Haderschaft herrschen nun Götter und Helden, Da Leben allein durch die Zwietracht entsteht

Und nur durch Gestürme Umneblung verweht!

So komme denn, Hermes, du sollst flügelnd melden, Wenn Jupiter wieder von schneeigen Spitzen Herabsteigt, wo Nymphen mit tollen Tritonen

In Grotten und heimlichen Schlupfwinkeln wohnen Und scherzend die mahnende Gottheit bespritzen.

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