Das Nordlicht. Bd. 1-2

Jetzt hascht sieh dort Jupiter eine der Nymphen! Schon trägt er die Zappelnde rasch in den Wald,

Doch macht seine Allgewalt urplötzlich halt:

Die Nymphe entwischt ihm — er sucht in den Sümpfen.

Er findet sie nieht: was wird sich erleben?

Er wütet und donnert: die Berge erbeben!

Wohl fühlen nun Felsklüfte Jupiters Wut:

Denn Herden, die lange in Schluchten geruht, Und Hütten, die furchtlos auf Abhängen kleben, Verschüttet des Weltherrschers plötzliche Laune. Bemerkte kein Kind das Gerufe der Faune? Sie haben doch schrill dureh die Wildnis gelacht: Höre, o Mensch, Pan ist erwacht!

Nun rühren sich urhaft verkrümmte Giganten, Denn Jupiters Wut hat sie plötzlich geweckt! Sie rütteln ertagend an Nachbarn mit Kanten, Doch bleiben die tieferen Riesen verreckt.

Schon hoffen die Wachen auf Sieg und auf Rache, Sie stelzen sich auf, und Zerberstungsgekrache Verrät die Empörung verkauerter Riesen,

Die Zeus vom Olymp einst in Schlünde gewiesen. Ergrimmendes Riesenvolk klimmt nun voll Eifer

Die Höhen, wo Zeus sich verschanzte, hinan:

Der Troß schnaubt, beim Ansturme, blutigen Geiler, Und plötzlich verdunkelt sich Helios’ Gespann! Die Erde kann lauernde Mächte entladen:

Im Meer, wo ein Zug wilder Riesen verschnob, Erwachen glast-prasselnde Kraterzykladen,

Laut lacht der erblindete Inselzyklop;

Er schaut seiner Feinde zerbröckelnde Macht: Höre drum, Mensch, Pan ist erwacht!

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