Das Nordlicht. Bd. 1-2
Weg der Wind, mit seinen Wolkenscherzen! Orpheus sinkt beim Opfern starr der Arm. Hauchlos, ohne Laut — harrt die Gemeinde: Tiefer Schreck gemahnt an nahe Feinde.
Orpheus blickt gefaßt nach oben!
Seine Sonne hat sich schwer bedeckt. Waldzu läßt er seine Tiere toben,
Pan hat ihre Angst, beim Herd, erweckt!
Hirten aber mag er loben,
Die kein Haggespenst erschreckt;
Seine Lieblinge sind fromm geblieben: Die Entsetzten mögen fremd zerstieben!
Heller muß er in die Saiten greifen: »Lauscht dem Tönen, das Erjüngung wagt! Was Gedanken kühn im Flug ergreifen, Sei den Mündigen sanft zugesagt.
Reinen Samen will ich hoch verstreuen: Was ich innerm Lächeln je entlieh, Soll euch zu Verholdung leis erfreuen, Glaubt: bevor ich von euch zieh!
Ja! Mein Lächeln gleicht dem Glanz vom Meere, Wenn er Wellen lustig überspringt,
Und beim Sturz der flugsen Thunfischheere
Wild und blaßverächtlich um sich blinkt!
Einem Meere, das sich langsam kräuselt, Wenn es Stürme kühn im Busen trägt,
Und schon fiebertraumhaft bebt und säuselt, Ähnelt auch mein Stamm, der Krieg erwägt!
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