Das Nordlicht. Bd. 1-2
ejauchze ist laut durch Gesang vorgebrochen!
Im Walde erbraust eine rasche Bewegung; Das Herz jedes Hirten fängt wild an zu pochen: Was tanzt und erwogt da in toller Erregung?
Die Pinien erzucken und schlanke Zypressen,
Auch fallen schon Zapfen von Ästen herab.
Was sucht sich so wild durch die Büsche zu pressen? Was donnert? Vielleicht der Bacchantenzugtrab ?
Ein Schauder umhüllt nun des Dichters Umgebung; Das Feuer auf marmornem Sonnenaltar
Erstickt fast im eigenen Qualme und Rauch, Und überall knistert ein morsches Geäst.
Im Walde entstand die Mänadenerhebung:
Mit wallenden Schleiern und fallendem Haar Erscheint schon die Sippe, nach bacchischem Brauch, Verwegen und wütend, beim orphischen Fest.
Das eint sich im Walde zum baldigen Kampf! Und: »Evo&, Evo&!« schallt es im Kreise;
Schon reißen sich listig die jungen Mänaden
Die flimmernden Schleier vom üppigen Leib:
Sie trabten auf Rappen, und Rossegestampf Verriet durchs Gebirge des Weibertrupps Reise. Sie rasteten selten, und gern bloß zum Baden: Für solches Geblüt ist Verlust ein Verbleib!
Nun rufen sie: Orpheus, wir schlingen die Kette Vereinender Liebe, von der du gedichtet,
Vom singenden Seher zurück bis zur Wildnis,
Die friedliche Seelen in Stummheit umgibt! «
Nun drängen auch Leiber zur lieblichen Stätte, Wo Orpheus den Griechen Altäre errichtet,
In Tanznacktheit ein und erheben ein Bildnis Des Gottes, der Räusche und Blutopfer liebt! Das tolle Volk singt, verheißt Fleischauferstehung,
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