Das Nordlicht. Bd. 1-2
s wurde Nacht. Verdeckt sind Sterne und Mond. Die Hirten liegen, um Orpheus lauschend, gelagert. Schon starrt alle Schroffheit tief finster betont: Auch scheinen Zypressen im Schwarz abgemagert.
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Ein Jüngling spricht—: » Ach Orpheus, milder Meister, So sag, wozu versteigt sich unsre Flur?
Wo bleibt der sanfte Sang erlauchter Geister,
Ein Liederhauch, der mild vorüberfuhr?!«
Und Orpheus sagt: »Mein Herz ist schwer beklommen: Nun harrt ein Sturm im dunklen Wolkenmeer,
Sein Nahen hat die Seele bang vernommen;
Im Walde rüstet sich der Feinde Heer.
Sahst du am Abend nicht die Sonnenspangen ?
Sie hielten Wolken lange eingepreßt.
Schon war die Furcht vor Sturm in mir vergangen, Doch wehe, wenn der Tag uns jäh, wie heut, verläßt!« Was glitzert jetzt gerötet durch den Wald?
Mänaden scheinen Feuer anzufachen.
So manche hat die Rüstung umgeschnallt
Und denkt sich rasch zum Kampf bereit zu machen! Nun fangen tausend Weiber an zu lachen.
Auf einmal alles still: kein Lärm im Wald.
Doch was? Nun scheint man Fackeln zu erheben! \Wer hat sie, Fäusten gleich, emporgeballt?
Mänaden oder wer? Was fängt drin an zu beben? Ach nein! So kommt noch nicht der wilde Sturm!
Nur wackelt wohl schon mancher Dunkelturm,
Und es entkriecht ihm auch sein Wolkenwurm,
Doch meistens legt er sieh um Felsenkuppen,
Als wäre so ein Gipfel sein Gehäuse.
Auch hängen dran verkrampfte Wolkengruppen,
Wie schlafumfangne, finstre Fledermäuse.
Da spricht der Diehter: »Stürme, fangt doch an zu heulen!
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