Der Künstler zwischen Westen und Osten

ıh2 Hamlet Phantoms selbst. Dort tönt es aus dem Seeleninneren, hier aus dem Totenreiche.

Die Maulwurfsarbeit des alten Königs untergräbt ganz Dänemark. Er haßt das Morsche und Faule. Deshalb bohrt er seine Gänge. Er sucht Zutritt zu allen Seelen. Er schafft immer neue Situationen. Er gibt den Schauspielern den Trieb ein, an den Hof zu ziehen. Er inspiriert den Sohn zu jenem Zwischenspiel, das den König bloßstellt. Er verhindert, daß Hamlet den Mörder im Gebete richtet.

Ein Schuft ermordet meinen Vater, dafür send ich, sein einziger Sohn, denselben Schuft zum Himmel! Das wäre Lohn, ja, Ehrensold, nicht Rache.

Plump überfiel er meinen Vater, voll

des Mahls, in seiner Sünden Maienblüte.

‚Wie seine Rechnung steht, weiß nur der Himmel. Nach menschlichem Erachten und Vermuten steht’s schlimm für ihn. Und wär’ ich denn gerächt, ergriff ich ihn im Augenblick, wo betend

er seine Seele läutert, weiht und rüstet

zur Reise? — Nein!

Er führt auch die Begegnung von Mutter und Sohn in dem Gemache herbei, wo die Bilder des Gemordeten und des Mörders an der Wand hängen. Hier kann er die Mutter am tiefsten erschüttern.

Er lenkt den Degen, der Polonius tötet.

Er beschützt Hamlet, als dieser nach England, zur heimlichen Beseitigung, abgeschoben werden soll.

Er ist es, der Fortimbras heranruft, als Hamlet zugrunde geht, ohne seine Aufgabe zu erfüllen.

Hamlets Vater hatte bei Lebzeiten sein Herrscher-