Der Künstler zwischen Westen und Osten
DER KUENSTLER ZWISCHEN WESTEN UND OSTEN
Wer sich in das gegenwärtige Leben hineinstellt mit einem Sinn, der nicht auf Nebensachen, sondern auf das Ursächliche geht, der sich nicht mit Abbildern begnügt, sondern das Urbildliche sucht, der sich nicht an die Erscheinungen, die vorüberfluten, verliert, sondern stelig danach trachtet, die Urphänomene zu erfassen (und das ist die Einstellung des künstlerischen Menschen) — für den beginnt die Umwelt auf neue Weise zu sprechen. Die Ereignisse und Tatsachen ordnen sich anders. Manches verschiebt sich. Dieses tritt hervor, jenes
zurück. Alles bekommt ein verwandeltes Ansehen. Es fügen sich ‚‚die Zeichen der Zeit‘ zu einer fortlaufenden Sprache zusammen, die durch sich selbst verständlich ist.
Wie aber ist eine solche Einstellung, die stets nach der Ursache, dem Urbild, dem Urphänomen forscht die künstlerische — überhaupt möglich?
Dadurch, daß der Künstler in sich selber, inniger als andere Menschen, den Archetypus der Menschheit empfindet und ıhn zum Maße aller Dinge macht.
Schreitet er mit dem ‚‚idealischen Menschen“ in sich durch das heutige Zivilisationsleben, durch Universitätssäle, durch Fabrikräume, durch Kasernen, so kann er