Der Künstler zwischen Westen und Osten
30 Der Künstler zwischen Westen und Osien
tische“ und ‚pragmatische‘ unterscheidet) — betonten Zusammenhang von ‚sein‘ und ‚sehen‘ erinnert werden. Die Bedeutung von Tamas ‚Finsternis‘ (sowohl die äußerliche wie die innerliche) erfordert keinen weite‘ren sprachlichen Kommentar. Um so interessanter sind die scheinbar so entlegenen, verschiedenen Bedeutungen des Wortes Radschas. Im Seelischen bedeutet Radschas ‚innere Bewegung‘, ‚Regsamkeit‘, ‚Leidenschaft‘, im Äußeren bedeutet es ‚Dunst‘, ‚Staub‘, ‚Nebel‘, dann auch ‚Luftraum‘, ‚Atmosphäre‘, und außerdem hängt es enge zusammen mit Wörtern, die ‚Farbe‘, insonderheit ‚rote Farbe‘ bedeuten. Wie die verschiedenen Bedeutungen zusammenhängen, erkennen wir am besten, wenn wir den Blick auf die ‚drei Welten‘ oder ‚drei Räume‘ der Inder richten, jene Welten, die sowohl als äußerlich angeschaute Räume, wie als Daseinsformen oder Daseinsbereiche (im seelisch-geistigen Sinne) den Indern gelten, und auf die sich die mystischen Opferrufe bhur bhuvar svar beziehen, nämlich eine obere Welt des himmlischen Lichtes (zugleich die ‚geistige Welt‘, der geistige Daseinszustand), eine untere der Erdenfinsternis (die ‚physische Welt‘) und dazwischen eine mittlere Welt des ‚Luftraumes‘ (vom Standpunkt des Innern die ‚seelische Welt‘, der Zustand der Leidenschaften). Die Eigenschaften dieser drei Welten oder Räume spiegeln sich wider in den drei Gunas: Sattva, das himmlische Licht (über den Wolken des Luftraumes), Tamas, die Finsternis (im Innern der Erde), Radschas, das Zwischengebiet des Luftraumes, in dem Wolken, Dünste, Nebel wehen, daher die verschiedenen Bedeutungen: