Der Künstler zwischen Westen und Osten

Der Künstler zwischen Westen und Osten hı

Die östliche Welle staute sich, um endlich in die Seelen der europäischen Künstler hereinzubrechen. Und wo sie nicht durch das Wehr des wachen und selbstbewußten Denkens geleitet wurde, gurgelte, spritzte und toste sie. In Stürzen und Wirbeln drängt sie durch, kreisend wie bei Franz Marc, kräuselnd wie bei Paul Klee, chaotisch wie bei Kandinsky. Persische, maurische, kalmückische Motive sind in den Erzeugnissen dieser Künstler zu finden. Als Traum, als Trieb, als etwas zunächst ganz Irrationales drängt es von innen nach außen. j f j

Diesen Künstlern kommt.es auf den von innen herrührenden Rhythmus an, des Atems oder des Blutes, aber nicht mehr auf das Sinnlich-Tatsächliche.

Dem Maler, der das Bild, das in die Augen fällt, wiedergibt, dem /Impressionisten, war es gleichgültig geworden, ob er ein Stilleben oder eine Tanzschule wiedergab. Er fragte nicht mehr nach dem Sinne, der von innen antwortet. Er begnügte sich mit der’ Erscheinung. Sinnlos konnte ihm alles erscheinen.

Der Maler aber, der die Bewegung, die in ihm wallte, ausdrückte, der Expressionist, forschte nicht mehr danach, ob dasjenige, was er zutage förderte, einen guten oder bösen Ursprung hatte, ob es häßlich, zerstörerisch, selbstvernichtend wirken mochte.

Die Maler beider Richtungen verkünden die Zerrissenheit der Seele, ohne sich dessen bewußt zu sein, Die Impressionisten enden bei der Erscheinung, hinter der sie das Nichts annehmen müssen. Die Expressionisten bei ihren Trieben, die von einem unbekannten