Der Künstler zwischen Westen und Osten

h2 Der Künstler zwischen Westen und Osten

Dämon (man darf nicht sagen unbekannten Gott) angefeuert werden.

Zwischen dem Nichts und der Dämonologie hat der heutige Künstler, wenn kein neuer Geisteseinschlag siegt, zu wählen.

Solowjew sagt in einer seiner Reden, die er zum Andenken Dostojewskis gehalten hat:

„Ein Mensch, der sein Recht zu handeln und die Welt auf seine Art umzugestalten, auf seine moraliche Ungesundheit, auf das Böse und Sinnlose, das in ihm ist, gründet, solch ein Mensch ist, wie auch immer sein äußeres Schicksal und seine Taten beschaffen sein mögen, seinem eigentlichen Wesen nach ein Mörder. Er wird unweigerlich die anderen Menschen vergewaltigen und vernichten und er selbst wird unweigerlich durch Vergewaltigung zugrunde gehen. Er hält sich für stark, aber er befindet sich in der Gewalt fremder Mächte. Er ist stolz auf seine Freiheit, aber er ist ein Sklave der äußeren Welt und des Zufalls. Solch ein Mensch kann nicht eher geheilt werden, als bis er nicht den ersten Schritt zu seiner Rettung tut. Der erste Schritt zur Rettung ist für uns, daß wir unsere Schwäche und Unfreiheit fühlen. Wer das ganz fühlt, der kann aber nicht mehr ein Mörder sein. Wenn er aber in diesem Gefühle der Schwäche und Unfreiheit verharrt, so kommt er zum Selbsitmorde. Der Selbstmord, die Vergewaltigung seiner selbst, ist schon etwas Höheres, Freieres als die Vergewaltigung anderer. Indem der Mensch seine Unfähigkeit erkennt, stellt er sich damit über diese Unfähigkeit, und indem