Der Künstler zwischen Westen und Osten

Der Künstler zwischen Westen und Osten A5

geruch ist der Glauben an den Auferstandenen nicht imstande, als mächtige, die Brüder beseelende und gestaltende Kraft emporzusteigen.

Ein ungeheures Verbrechen geschieht. Der alte Karamasow wird ermordet. Der Mörder (es ist Smerdjakow, der uneheliche Sohn) tötet sich selber, nachdem er den ältesten Bruder Dimitry des Verbrechens bezichtigt hat.

Hier schließt das Buch, unvollendet. Alle Probleme bleiben ungelöst. Gibt es eine Einsicht in das Schicksal? Gibt es ein Opfer, das sinnvoll ist? Gibt es einen Halt vor den Trieben? Gibt es eine Sicherheit vor Halluzinationen? Gibt es eine Möglichkeit, die Menschheit zu erlösen?

Vor all diesen Fragen steht der heutige Dichter. Wer kann ihn weiter geleiten?

Keine Naturwissenschaft, die sich nur auf die Sinne und den an sie gebundenen Verstand verläßt. Sie fände immer nur die Verwesungswolke und hinter dieser das Nichts.

Kein Dogma, das den Menschen zum Gehorsam zwingt. Es würde ihn des eigenen Willens berauben. Wer aber bürgte, daß hinter dem fremden Willen nicht eine dämonische Macht steckte?

Beides führt in die Leere und in das Irrationale.

Hier vermag nur eine Wissenschaft des Geistes, die auf eine „Philosophie der Freiheit‘ gegründet ist, dem Menschen Sicherheit zu geben. Sie gibt ihm die Möglichkeit, selber zu forschen. Sie lehrt ihn den Geist in den Vorgängen der Natur und in den Fügungen