Der Künstler zwischen Westen und Osten

68 Über apollinische und

tihos mutet uns an, wenn wir ihn über die Geistesheroen der Gegenwart, Richard Wagner und Arthur Schopenhauer, sprechen hören.

Bachofen behandelt in seinem ‚„Muiterrecht die Probleme der menschlichen Gattung.

Nietzsche erhebt diese Probleme in seiner Geburt der Tragödie in die reine Sphäre des Künstlers. Nicht der Mann, nicht die Frau, sondern der Mensch als Musiker, der Mensch als Bildner wird hier vor die Frage: Sein oder Nichtsein gestellt. Hier handelt es sich, ähnlich wie bei Schiller, um die ästhetische Erziehung des Menschen als solche. Beide suchen eine geistige Synthese. Mit psychoanalytischer Deutung tut man ihnen Unrecht.

„Wir werden viel für die ästhetische Wissenschaft gewonnen haben,“ beginnt Nietzsche sein Werk, ‚wenn wir nicht nur zur logischen Einsicht, sondern zur unmittelbaren Sicherheit der Anschauung gekommen sind, daß die Fortentwicklung der Kunst an die Duplizität des Apollinischen und Dionysischen gebunden ist: in ähnlicher Weise, wie die Generation von der Zweiheit der Geschlechter, bei fortwährendem Kampfe und nur periodisch eintretender Versöhnung, abhängt.”

Während Bachofen in Apollo den Bringer der Paternität sieht, in Dionysos jedoch den Führer der Frau („Dem weiblichen Geschlechte bietet der dionysische Kult die Erfüllung‘ — „Durch die Ehe wird Dionysos des ihm geweihten Weibes Erlöser‘‘ — „Dionysische Frauenbildung ist die Vollendung höherer Sinnlichkeit auf allen Stufen der menschlichen Natur. Dadurch herrscht das Weib im täglichen Leben, noch mehr in