Der Künstler zwischen Westen und Osten

dionysische Weltanschauung a]

Die Methode Steiners wirft auf das Woher der gynaikokratischen Epoche, die Bachofen in seinem „Mutterrecht‘ beschreibt, ein neues Licht.

Eingehend stellt Steiner, besonders in dem ersten Bande seiner „Rätsel der Philosophie“, außerdem jedoch in zahlreichen Vortragszyklen, dar, wie der Mensch der demetrischen Epoche, von welcher der Basler Archäologe redet, ganz anders organisiert war als der geschichtlich bekannte Grieche. Denken, Fühlen und Wollen, die sich im Laufe der Entwicklung bis zu einem hohem Grade getrennt haben (was sich in vielerlei Krisen äußert), bildeten in der griechischen Frühzeit noch einen einheitlichen Zusammenhang. Dieser war von den kosmischen Kräften geregelt. Die menschliche Individualität vermochte noch nicht in das Seelenleben in dem Maße wie später, mehr oder weniger abbauend, einzugreifen. Demeter, die Herrscherin, die Schützerin, die Gesetzgeberin, ist das diesen mythischen Menschen bauende Prinzip, und zwar in äußerer und innerer Beziehung zugleich. Sie schafft an seinem Leiblichen und Seelischen. Indem sie ihm die physische Nahrung verschafft, verleiht sie ihm auch geistige Fähigkeiten. Sie schenkt ihm ein im Körperlichen wurzelndes, instinktgemäßes Gott- oder Götter-Schauen.

Körper und Geist können im demetrischen Zeitalter keineswegs geschieden werden. Der Mensch ist nicht abgesondert von der Umwelt. Sein Inneres ist kosmisch. Er schaut das Wirken der Natur, das in seine Seelenwelt hineinragt, als ein Bildgeschehen. Er sieht, wie ihn ein mütterliches Wesen, das ihm in der Gestalt der