Der Künstler zwischen Westen und Osten

82 Über apollinische u. dionysische Weltanschauung

und des Zarathustraprinzipes vollzogen, als die herrlichste Harmonie.

Das wundersame Zusammenwirken dieser beiden Prinzipien ist es, das die Tat des Erlösers, des Christos, ermöglicht.

Drei Geistesströmungen der Gegenwart, mächtiger Art, aber bis heute undurchschaut, spiegeln dieses menschlich-göttlich-kosmische Geschehen wider.

Die einseitig dionysische Richtung: Nietzsches Übermenschentum. Die einseitig apollinische Richtung: der katholische Gottesstaat.

Das Ziel des ersten Weges ist nur die Erde. Das Ziel des zweiten nur der Himmel.

Aber das wahre Ziel zeigt, wie sich Dionysos vergeistigt zum Lichte und wie sich Apollo verkörpert in Liebe und wie sich Licht und Liebe verbünden, um die Tat des Erlösers, die Auferstehung vom Tode, vorzubereiten. Das verkündet die Christologie Rudolf Steiners.