Die Französische Revolution
Ludwig XVT. bis 1787. 47
lichkeit hin, den Tauſch zu verwirklichen, und deshalb ſucht er zu vermitteln "). Damit ſcheint Joſeph nicht zufrieden geweſen zu ſein — das der ſpaniſche Botſchafter betont ?) — und der ganze Groll richtet ſich gegen Vergennes. Unterdeſſen gibt Mercy neue Ratſchläge der Königin, wie ſie es anfangen müſſe, um ſich des Einfluſſes auf ihren Gemahl zu verſichern: ſie müſſe ihm ihre Meinung vortragen, dann Vergennes rufen laſſen, und Ludwig ſolle ihm dann in Gegenwart der Königin den Entſchluß mitteilen ?). D für welche Puppe ſah dieſer doh den König an! Anfang 1785 macht troßdem Ludwig einen neuen Einwurf *), indem er ſih als Garanten des Weſtfäliſchen Friedens aufſpielt und die Notwendigkeit der Verſtändigung mit dem König von Preußen darlegt, weil Frankreich das Wiedererſtehen eines burgundiſchen Reiches zu befürchten ®) habe. All das \chre>te Kauniy ®) nicht ab, und er wiegte ſih in den ſ{önſten Hoffnungen auf Eröffnung der Schelde und Austauſch der belgiſchen Niederlande gegen Bayern. Frankreich blieb troßdem fürs erſte ſtandhaft und verlangte das Ausbleiben von Feindſeligkeiten 7), was Ludwig herbe Worte von der Seite eines Schwagers eintrug. Am 10. März 1785 neue Vermittlungsverſuche! Endlich kommt es im Herbſt zum Frieden. Hier wird Joſeph dur<h Zahlung einer hohen Summe zufriedengeſtellt, Frankreich ſelber geht aber zugunſten Öſterreichs leer aus, ja belaſtet ſih, um es ſchadlos zu halten: „niemals hat ſih das enge Verhältnis zwiſchen Frankreich und Öſterreich auffallender herausgeſtellt *)“: und das durch den Einfluß der Königin *®)!
Halten wir das feſt und erinnern wir uns, wie in dieſer Zeit am
1) Arneth S. 54 ff.
2) Span. Ar< 4096 — 18. Dez. 1784.
3) Arneth S. 61.
4) 6. Jan. 1782, Arneth S. 65.
5) Span. Arc. 4170 — 4. Febr. 1785. Ludwig wußte, daß Friedrich nie einverſtanden ſein würde; das ſagte der Spanier geradezu. Dasſelbe bei Koſer a. a. O. Bd Il, S. 615.
6) v. Ranke, Deutſhe Mächte, Bd. I, S. 212.
7) Arneth S. 78.
8) v. Ranke a. a. O. S. 253.
9) Lange genug hatte ſie no< Einfluß au< in der auswärtigen Politik, na= dem ihre Wünſche bezüglih der inneren, namentlich der Finanzen niht unerfüllt geblieben waren. Schreibt ja au< am 11. November 1785 Mercy na< Wien, daß die Königin einen glühenden Eifer für die Sache ihres Bruders gezeigt habe.