Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's
Vorwort. vu
biblischen Gesetzesgerechtigkeit, dals sie weniger als die indische auf Ritualvorschriften hin-
(tuvelng Ye
ausläuft und dafür gröfseren Nachdruck auf \.,
einen sittlichen, „unsträflichen“ Lebenswandel lest. Für die Interessen der menschlichen Gesellschaft ist dieser Vorzug ein sehr grolser; an sich aber und für den moralischen Wert des Handelns begründet es keinen Unterschied, ob der Mensch sich im Dienste imaginärer Götter oder in dem seiner Mitmenschen abmüht: beides ist, solange dabei eignes Wohlsein als letzter Zweck vorschwebt, ein blolses Mittel zu diesem egoistischen Zwecke und daher, wie dieser selbst, moralisch betrachtet wertlos und verwerflich.
Diese Erkenntnis bricht sich Bahn im Neuen Testamente, wenn es die Wertlosigkeit, in den Upanishad’s, wenn sie sogar die Verwerflichkeit aller, auch der guten Werke lehren; beide machen das Heil abhängig, nicht von irgendwelchem Tun und Lassen, sondern von einer völligen Umwandlung des ganzen natürlichen Menschen; beide betrachten diese Umwandlung als eine Erlösung aus den Fesseln dieser ganzen, im Egoismus wurzelnden, empirischen Realität.
Aber warum bedürfen wir einer Erlösung aus diesem Dasein? Weil dasselbe das Reich