Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

Das wahre und das falsche Selbst. 115

dessen Erforschung man alle Welten erlangt und alle Wünsche!“ — Da machten sich auf von den Göttern Indra und von den Dämonen Virocana, und beide, ohne voneinander zu wissen, kamen mit dem Brennholze in der Hand [d. h. als Schüler] zu Prajäpati. 3. Und sie verweilten als Brahmanschüler zweiunddreilsig Jahre. Da sprach zu ihnen Prajäpati: „Was begehrt ihr, darum ihr als Schüler hier gewohnt habt?“ — Und sie sprachen: „«Das Selbst, das sündlose, frei vom Alter, frei vom Tode und frei vom Leiden, ohne Hunger und ohne Durst, dessen Wünschen wahrhaft, dessen Ratschluls wahrhaft ist, das soll man erforschen, das soll man suchen zu erkennen; der erlangt alle Welten und alle Wünsche, wer dieses Selbst gefunden hat und erkennt». Dies verkündigen sie, o Ehrwürdiger, als deinen Ausspruch. Dies

begehren wir, darum wir hier als Schüler ge- © re

wohnt haben.“

4. Und Prajäpati sprach zu ihnen beiden: „Der Mann (purusha), der so in dem Auge gesehen wird, der ist das Selbst“, so sprach er, „der ist das Unsterbliche, das Furchtlose, der ist das Brahman.“ — „Aber derjenige, o Ehrwürdiger, der so im Wasser, und der so im Spiegel erblickt wird, was ist denn der?“ — „Er ist einer und derselbe, der in diesen allen erblickt wird“, sprach er.

8,1. „Betrachtet euer Selbst“, so fuhr er fort, „in einem Gefäfse voll Wasser, und was

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