Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

210 Die Ätmanlehre in den Upanishad’s des Veda.

Ätman aber ist das höchste Selbst und durch sich selbst leuchtend. Er erkennt und erkennt doch nicht; denn sein Erkennen ist objektlos, ist Innewerdung (anubhüti).

Aber auch die dunkelgestaltige Mäyä wird erkannt durch Innewerdung [des Ätman als des allein Realen] als jenes Starre, Wahnartige, unendlich Leere; dies ist ihre Gestalt. Aber obgleich sie bald dies, bald das zur Erscheinung bringt und beständig vergehend ist, so wird sie doch von den Toren angesehen als der Atman. Aber sie läfst ihn nur erscheinen als seiend und wieder nichtseiend [vergehend], indem sie ihn aufzeigt und wieder nicht aufzeigt und zwar im Stande der Freiheit [als Gott] und der Unfreiheit [als Seele].

Darum wird dieser zweitlose Ätman als nur aus Sein bestehend, ewig, rein, weise, real, erlöst, lauter, alldurchdringend, zweitlos, Selbstwonne, höchster, durch und durch Inneres erkannt durch diese Beweise: nur aus Seiendheit bestehend ist die ganze Welt, das Seiende aber ist das von jeher vorhandene Brahman; denn nichts anderes wird hienieden durch Innewerdung (anubhava) erkannt; aber kein Nichtwissen ist möglich in dem durch Innewerdung erkannten Atman, dem selbstleuchtenden, Allzuschauer seienden, unwandelbaren, zweitlosen. Schaut schon hienieden das reine Sein, und dafs alles andere nichtseiend ist, denn es ist die Wahrheit! Also ist das von jeher, als Ur-