Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

————— [0 28 Die Atmanlehre in den Upanishad’s des Veda.

14. Er war noch nicht entfaltet; da schuf er über sich hinaus als ein edler Gestaltetes das Recht (dharma). Dieses ist Herrscher des Herrschers, was das Recht ist. Darum gibt es nichts Höheres als das Recht. Daher auch der Schwächere gegen den Stärkeren seine Hoffnung setzt auf das Recht, gleich wie auf einen König. Fürwahr, was dieses Recht ist, das ist die Wahrheit (satyam). Darum, wenn einer die Wahrheit spricht, so sagt man, er spricht recht; und wenn einer recht spricht, so sagt man, er spricht die Wahrheit; denn beides ist eines und dasselbige.

15. Eben dieses ist Brahman, Kshatram, Vie und Cüdra. Dieses Brahman war mittels des Agni [als Aoni, Gott des Feuers] unter den Göttern, als Brahmane unter den Menschen. Als [göttlicher] Kshatriya ward es zum [menschlichen] Kshatriya, als Vaicya zum Vaicya, als Cüdra zum Qüdra. Darum wünscht man in [Gestalt des] Agni eine Stätte unter den Göttern, in [der des] Brahmanen eine Stätte unter den Menschen; denn in diesen beiden Gestalten kam das Brahman [unmittelbar] zur Erscheinung.

Wer nun aus dieser Welt dahinscheidet, ohne dafs er die eigene Welt [die Welt des Atman] geschaut hat, dem hilft sie, da sie unerkannt geblieben, nicht, wie der Veda, wenn er nicht studiert, oder ein Werk, wenn es nicht getan wird. Und selbst wenn er, der solches