Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

48 Die Ätmanlehre in den Upanishad’s des Veda.

„Aber worin ist denn der Raum eingewoben und verwoben?“ —

8. Und er sprach: „Es ist das, o Gaärgi, was die Weisen das Unvergängliche (aksharam) nennen; es ist nicht grob und nicht fein, nicht kurz und nicht lang; nicht rot [wie Feuer] und nicht anhaftend [wie Wasser]; nicht schattig und nicht finster; nicht Wind und nicht Äther [Raum]; nicht anklebend [wie Lack]; ohne Geschmack, ohne Geruch, ohne Auge und ohne Ohr, ohne Rede, ohne Verstand, ohne Lebenskraft und ohne Odem; ohne Mündung und ohne Mals, ohne Inneres und ohne Äufseres; nicht verzehrt es irgendwas, nicht wird es verzehrt von irgendwem.

9. Auf dieses Unvergänglichen Geheils, o Gärgi, stehen auseinandergehalten Sonne und Mond; auf dieses Unvergänglichen Geheils, o Gärgi, stehen auseinandergehalten Himmel und Erde; auf dieses Unvergänglichen Geheils, o Gärgi, stehen auseinandergehalten die Minuten und die Stunden, die Tag’ und Nächte, die Halbmonate, Monate, Jahreszeiten und Jahre; auf dieses Unvergänglichen Geheils, o Gärgi, rinnen von den Schneebergen die Ströme, die einen nach Osten, die andern nach Westen, und wohin ein jeder gehet; auf dieses Unvergänglichen Geheils, o Gärgi, preisen die Menschen den Freigebigen, streben die Götter nach dem Opfergeber, die Väter nach der Totenspende.