Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

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54 Die Atmanlehre in den Upanishad’s des Veda.

ist, und das Feuer erloschen, und die Stimme verstummt ist, was dient dann dem Menschen als Licht?“ — „Dann dient er sich selbst (ätman) als Licht; denn bei dem Lichte des Selbstes (der Seele) sitzt er und gehet umher, treibt seine Arbeit und kehret heim.“

7. „Was ist das für ein Selbst?“ — „Es ist unter den Lebensorganen der aus Erkenntnis bestehende, in dem Herzen innerlich leuchtende Geist. Dieser durchwandert, derselbe bleibend, beide Welten [diese Welt im Wachen und Traume, jene, die Brahmanwelt, im Tiefschlafe und Tode]; es ist, als ob er sänne, es ist, als ob er umherschweifte [m Wahrheit ist der Atman ohne individuelle Erkenntnis und Bewegung]; denn wenn er Schlaf geworden ist, so übersteigt er [im Tiefschlafe] diese Welt, die Gestalten des Todes [der Vergänglichkeit, des. Übels].

8. Nämlich, wenn dieser Geist geboren

; wird, wenn er eingeht in den Leib, so wird “er mit den Übeln zusammengeknetet; wenn

er auszieht, wenn er stirbt, so lässet er die Übel hinter sich.

9. Zwei Zustände sind dieses Geistes: der gegenwärtige und der in der andern Welt; ein mittlerer Zustand, als dritter, ist der des Schlafes. Wenn er in diesem mittlern Zustande weilt, so schaut er jene beiden Zustände, den gegenwärtigen [im Traume] und den in der andern Welt [im Tiefschlafe. Je nach-