Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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dann durch die Cecryphen und die troßigen Arimaspen. -Dur<h Stromengen müſſen ſie ſi< mühſam hindurhwinden, wo die Wirbel, deren Brauſen in den Wäldern wiederhallt, ſie ängſten; bis nachdem ſie dur lauzentragende Scythen, Tauren, hyperboreiſche Nomaden und. Caspier neun Tage und Nächte ſi dur<gewunden, und in den riphäiſchen Thälern gelandet, die Argo am zehnten in das ſaturniſche Meer, den hyperboreiſchen Pontus und die todte See einfuhr. Crmüdet und ausgehungert landen ſie dort in den ſtillen Wäſſern, die fein Hauch bewegt; fommen dann am ſe<sten Tage zu den lang lebenden Macrobiern; darauf zu den Cimmeriern, zu denen am Morgen die Riphaen und das Bergjoch Calpe, im Abend die Alpen jedem Lichtſtrahl den Zugang wehren ; weiter zum rauhen Vorgebirg und dem windſtillen Hafen, wo der goldführende Acheron die Silberwelle wälzend, dem ſ{<warzen Sumpfe zurinnt von dem Geſchle<t der gerechteſten Menſchen umwohnt, nahe der Pforte des Unter- | reiches und dem Volk der Träume. Nun geht die Fahrt an Hibernia vorüber, an der fihtenbewa<ſenen Jnſel mit dem Tempel des Demeter vorbei; ſie landen auf der Jnſel der Cice; erreichen hinter der Mündung des Tarx= teſſus die Säulen des Hercules, und lenken nun vollends ein ins homeriſche Gebiet. Man ſieht, das iſt eine Reiſe dur< das Land der Dichtung; aber es ift au< Wahrheit in dieſer Fabel, die man nur ausſcheiden muß. Das höchſte Bergjoch, das die Argonauten am tiefſten im Vinnenlaud geſehen, wird Sy mes genannt, Die armeniſche Geographie kennt aber cin ſolches Joch Sym, freilich in der- armeniſchen Fortſezung des Taurus in Saſunia gelegen, und darum am Pontus nicht zu ſehen; aber auh an den Ouellen des obern Cuphrat liegend, würde es ſi< in Unſichtbarkeit verbergen *). Der Wieſengrund, den des Araxes rauſchende Fluth durchſtrömt, if Araxena, das Feld in ſeinem Thale, Sein Urſprung liegt auf der Oſtſeite des Abius, auf Deſſen Weſtſeite der obere Euphrat entſpringt. Mit dieſem Quellbxunnen dachten die Argonauten nun die drei der anderen Flüſſe in Verbindung: den des Phaſis

*) L’armenia opera di Giuseppe Cappeletti, Firenze 1841 - I. p, 124. Moſes von Chorene ſagt: einer der Söhne der Xiſuthroës Simus oder Sem habe ihm den Namen gegeben, und einer ſeiner Abkommen, Tarban, habe în Tarona oder Daron ſich niedergelaſſen ; | was ‘auf ſemitiſhe Bevölkerung dieſcs Berges und des nahen Daron deutet. -

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