Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München
37
Der Phaſis gegen Weſten zu unter vem Pontus verlängert, nimmt ſeine Richtung gegen die Mündung der Donau hin; dieſé alſo wird eine Verlängerung von ihm ſeyn, und er wird in ihr ſi fortgeſeßt finden. Eine andere Argonautica, die des Apollonius, erwirkt die Rückkehr der Colchisfahrer in dieſer Richtung. Das ‘iſt niht Prieſter, ſondern Heldenfabel; ni<t Orpheus ſteht hier in erſter Linie, ſondern Jaſon, der Heros und der Seekönig jener Zeit, hat mit der Medea den Lauf gegen den Jſter hin gerihtet. An der dreie>ten Peuce ſegeln die Minyer vorüber, die anwohnenden Hirtenvölker ftaunen die Argo an; denn fie haben nie dergleichen geſehen, und es will ſie bedünken, ein Seeungeheuer ſey an ihnen voribergeſ{<wommen. An den lauriſhen Wieſengründen vorüber geht in einſamer Gegend die Fahrt ſtromaufwärts; über das Bergjoh bei Nauportus wird das Schiff getragen; die Argonauten gelangen an die Jnſel Electris im CEridanus. Es erfolgt der Tod des nachſezenden Abſyrtus, die verfolgenden Colchier zerſtreuen ſi<, den Mördern aber ſendet der rächende Zeus Windesſturm, der ſte von der geraden Bahn abtreibt, Sie werden daher in den Cridanus verſchlagen; va wo dieſelben Blize den Phaethon getroffen, und die Schweſtern den Bernſtein weinen, deren Klagetône ſie zur Nachtzeit fort und fort vernehmen. Sie ſegeln aufwärts, bis wo der Strom ſeine Wellen mit denen des Rhodanus miſt ; R bei den Quellen der Nacht und dem Sitz der Träume bricht ex in einem
Quellſtrom aus der Erde hervor, von da an ſi< dreiſa<h theilend; mit der einen der drei Strömungen vem Ozean zueilend, mit der andern dem joni{en Meere entgegenfließend, mit der dritten in ſieben Mündungen fi< in's fardiſhe Meer ergießend. Jn dieſer Zuglinie werden die Minyer dur< günſtige Winde, die Here ihnen geſendet, getrieben; weithin dur< der Celten Land \{iffen ſie dahin , die Göttin hatte {hon vom hercyniſhen Berge hinab vor den Klippen des Ozeans ſie gewarnt; ſo an vielen galliſchen und den liguriſchen Völkern vorüberſchiffend, erreichen ſie endlich wieder das Meer an der Stromesmündung, und werden nun von ihm auf die Heimfahrt geleitet. Die hier zu Grunde liegende Sage wußte: die Quellen des Erivanus, des Rhodanus und des Rheins lägen im Alpengébirge einander nahe gerückt; daß auh ver Danubius im Oenus in der Pyrene, dem Brenner, entſpringend,