Die Physiognomie des Menschen
losigkeit stimmen aber nicht mit den von den Ärzten angegebenen, oben erwähnten Zeichen von Blutreichtum überein, die Erfahrung lehrt im Gegenteil, daß Blutreiche schamhaft und Blutarme schamlos sind. Aristoteles, Polemon und Adamantius schildern uns diese Gestalt folgendermaßen: Der Schamlose, Unverschämte, den Raben und Hunden vergleichbar:
Augen offen, glänzend. Lider blutrot, dick. Hochgezogene Schulterblätter, Gestalt nicht aufrecht, sondern etwas vornüber geneigt. Hastige Bewegungen. Rötliche Körperfarbe. Rundes Gesicht. Dicke, von der Stirn an gekrümmte Nase. Erhobene Brust. Zudringlicher Blick. Scharfe Stimme. Spitzer Kopf. Haare rötlich. Augenbrauen länglih. Gesicht länglich oder flach. Zu Husten oder Atemnot führendes, hohes Lachen. Waden etwas dick. Brust glatt. Zehen und Nägel krumm. Augen feurig oder groß und dunkelblau oder weit vorstehend oder trocken, glänzend, hell leuchtend und sich oft öffnend oder unbeweglich und mit hochgezogenen Brauen gleichsam seufzend.
25, Der Schamhafte, Verschämte.
Er nimmt Hochschätzung seiner Person bescheiden auf. Cocles beschreibt seine Gestalt gänzlich falsch; Aristoteles, Polemon und Adamantius richtig folgendermaßen: Bewegungen und Sprache langsam. Stimme schwer und tief Luft holend. Augen fröhlich, nicht glänzend, schwarz, weder weit offen noch zugekniffen, langsam zwinkernd, mit feuchtem Blick. Gebeugter . Körper. Rötliche Ohren.
26. Der Traurige.
Die Gestalt des Spaßvogels wird in den alten Büchern nicht beschrieben. Den Gegensatz zu ihr
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