Die Physiognomie des Menschen

bilden die Leute, die weder selbst scherzen noch eine fröhliche Umgebung ruhig ertragen können und hart und bäurisch genannt werden. Solchermaßen traurige und steife Gestalten haben Aristoteles, Polemon und Adamantius geschildert. Die Ärzte führen Traurigkeit auf die schwarze Galle zurück, die durch Krankheit, große Schmerzen oder dauernde Anstrengung entsteht.

Der Traurige:

Gesicht und Stirn runzelig. Mageres, schmächtiges Antlitz. Augen gleichsam gebrochen. Schlaffe Bewegungen. Niedrige Gestalt. Verwachsene, gestreckte Brauen und Lider. Dunkles Haar. Traurige Stirn. _Vorspringender Kehlknorpel. Schwache, biegsame Stimme. Dichter, voller, schneller Atem.

Der Steife, Bäurische:

Weißlichgelbe Haare. Klare Stimme. Starker, dicker, schneller Atem. Weite Nasenlöcher. Augen graugelb oder rotgelb mit gleichgroßen Flecken oder groß, beweglich und schimmernd gleich denen der Zornmütigen oder weit offen oder traurig und trocken. Rauhe Stirn. Augenlider gerade, manchmal hart und verwachsen. Starrer

Blick.

27. Der Verbitterte.

Hat offenbar viele Zeichen mit dem Traurigen gemeinsam. Schlaffes, runzeliges Gesicht. Dunkle Farbe (Polemon und Adamantius schreiben bleiche Farbe). Mager. Stirn runzelig, nicht fleischig. Starke, schwarze Haare. Rauhes, trockenes Aussehen. Heftige Sprache und heftiger Atem. Hände und Füße sehr unruhig.

Der Mifßtrauische:

Stimmt in allem mit dem Traurigen, Treulosen und Furchtsamen überein. Süßliche oder schwache

303