Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka

In Agama-kalpa-druma wird Panchamashakha, die Art, Kundalini zu erregen, im Einzelnen wie folgt beschrieben: »Wenn man sich in die Padmasana-Stellung gebracht hat, sollten die beiden Hände in den Schoß gelegt werden. Hat man alsdann den Hangsa-mantra gesagt, so sollte der Anus sanft zusammengezogen werden. Man sollte dann mehrfach die Luft in der gleichen Richtung, in der Kundalini gehen soll, steigen lassen, und wenn sie gehoben ist, soll sie den Chakra durchdringen. Ich spreche jetzt von diesem Vorgang. Im Muladhara ist ein ganz herrliches Dreieck. In ihm ist Kama (oder die Luft Kamas, Kamavayu), leuchtend wie zehn Millionen junge Sonnen. Über ihm (Kama) und SvayambhuLinga umgebend, ist Kundali-shakti.«

Weiter heißt es: »Der Einfluß vom Reiz des Kamagni und die Wirkung des Kurchcha-mantra bewirken bei ihr, daß der Wunsch nach Para-Hangsa sie erfaßt.« (Leidenschaft wird in ihr entfacht und sie wird durch das Kama - Feuer hinaufgetrieben zu Para-Hangsa in Sahasrara.

Bhuta-shuddhi sagt ebenfalls: »O Shiva, der Sadhaka sollte die Brust zusammenziehen (das Herz) und seinen Atem dort halten (so sperrt er den Weg zum oberen Teil der Brust) und er sollte den Kehlgrund und andere Teile des Körpers (das heißt Anus und Brust) beherrschen (um die Ausgänge nach oben und unten zu verschließen), und dann sollte er plötzlich die Pforte durch eine schlüsselartige Bewegung öffnen (Kunchika) und das Feuer des Verlangens sollte entfacht werden mit Hilfe der Luft (Pavana), o Parameshvari.« Dann soll die Schlange (Nagini, einer der Namen der Kundalini), die am Linga im Muladhara schläft, gestachelt durch die Hitze des Feuers, im Linga, am Munde der Yoni und durch das Feuer aufgeweckt werden von ihrem Verlangen und zum Aufstieg gezwungen werden. (Das heißt Trikona im Muladhara, die Svayambhu-linga umgibt.) »Bewege die Luft im Nadi nach den Kumbhaka-Regeln (Rückhaltung des Atems) nach der Methode, die der Guru zeigt.« »Laß den Jiva so beherrscht durch den verborgenen Durchgang führen und durch das Aufwärtsheben des Atems laß alle Lotosblumen ihre Häupter aufwärts heben. Wenn

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