Die Schule und die Revolution bis zum Ende des Convents

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geau, der na ſeinem Votum für den Tod des Königs durch einen Royaliſten erſtochen worden war, hatte einen Schulplan hinterlaſſen, den Robespierre am 13. Juli 1793 im Convent vorlas) Dieſes Machwerk hatte gar keinen pädagogiſchen und praktiſchen Werth, ſondern war „eine ſ<le<te Nachäffung ſpartaniſcher Rohheit und platouiſcher Jdeologie mit einigen Nouſſeau’ſchen Zuthaten.“ ") Aber es machte großes Aufſehen und fand überreichen Beifall, weil es — dem Robespierre gefiel. Nach dieſem Unterrichtsplane bedarf der durch die Laſter des alten Regimes entwürdigte Geiſt der gemeinſamen Erziehungsweiſe Spartas, Darum verlangt Lepelletier nicht Unterrichts-, ſondern Erzichungshäuſer, in welchen die Knaben von 5— 12 Jahren, die Mädchen von 5—11 Jahren auf Staatskoſten erzogen werden. Ju dieſen Häuſern herrſcht vollſtändige Gleichheit der Kleidung und Lebensweiſe. Die Kinder lernen Leſen, Schreiben, Rechnen, bürgerliche Lieder, edle Züge aus dem Leben freier Völker, die Grundſäße der Verfaſſung, der univerſellen Moral und der ländlichen und häuslichen Oekonomie, Die Hauptſache aber ſind die Hand@beiten; die Knaben werden zu bäuerlichen und gewerblichen Dienſten und Fertigkeiten angehalten, die Mädchen zum Nähen und Stri>ken; damit die Kinder die Behandlung krauker und gebrechlicher Perſonen lernen, werden einige hülfsbedürftige Greiſe in jedem Erziehungs$hauſe parat gehalten. Die Wohlhabenden zahlen für ihre Kinder eine Penſion, die für die Geſammtheit verweydet wird, die fehlenden Mittel werden vom Staate zugeſchoſſen.?)

Gregoire ſprah ſi< mit Entſchiedenheit gegen dieſes Jnternat der Schulkinder aus , indem ev mit Necht auf den ſittigenden Einfluß hinwies, den das Zuſammenleben mit den Kindern auf die Eltern ausübe. Nobespierre, dem Lepelletiers

1) Duruy, loc, cit, S. 93. 2) Michelet, hist. de la Rév. fr. IV, 390; Despois , S. 28—34; Duruy, S. 95 und 96,