Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen
zu der Verzögerung des Fortſchrittes- der Fnſurrection bei. — Am 3. Fanuar wurden einzelne Soldaten, welche ſi< zu weit aus dem Feſtungsrayon entfernt hatten, troßdem daß ſie- bewaffnet waren, von den Crivoscianern angefallen und mußten ſi< flüchten, um niht maſſacrirt zu werden; desgleichen geſchah zur ſelben Zeit in Trebinje in der Herzegowina, ſo zwar, daß ſih die Stationscommanden veranlaßt ſahen, den Officieren und Soldaten das Spazierengehen außerhalb des Stations-Rayons auf das energiſcheſte zu unterſagen. Jn Moſtar und der Umgebung nimmt die Emigration der Mohammedaner in erſchre>liher Weiſe zu. Große Schaaren derſelben verlaſſen das Occupationsgebiet, um nah Skütari zu überſiedeln. Ueberhaupt ſind es die wohlhabenden Türken, welche ſih vor Allem zu ſalviren trachten, die ärmeren warten in vollfommen reſignirter Stimmung den Zeitpunkt ab, um ſih dann derjenigen Partei, welche die Siege auf ihrer Seite hat, anzuſhließen. — Die Fnſurgenten gebrauchen wie immer die alte Liſt, die Bevölkerung dur<h das Ausſprengen falſcher Gerüchte von über die Oeſterreicher errungenen Siegen zu haranguiren und auf dieſe Weiſe zu ihren Gunſten zu ſtimmen. So erzählte ein Jnſaſſe der Gemeinde Ljuta Dobroto, jedenfalls ein geheimer Agitator der CrivoS8cianer, daß Kovachewitſh unweit Bilek einen großen Sieg über die Oeſterreicher erfohten hätte, bei welhem 50 Mann von öſterreichiſher Seite geblieben ſein ſollen. Es ſollte ſi<h dieſe Ausſage diesmal als wahr erweiſen, denn einige Stunden darauf ſtand es officiell feſt, daß man öſterreichiſcherſeits von Bilek und Trebinje aus dringend um Verſtärkung gebeten habe. Am 4. Januar fand abermals ein fleines Scharmügel in der Crivoscie zwiſchen den in Caſtelnuovo ſtationirten Jägern und den Fuſurgenten ſtatt, bei welchem zwei Jäger und ein Crivoscianer auf dem Plage blieben. Ein neuangelangtes Fägerbataillon, welhes am 8. Januar einen Marſh von Caſtelnuovo über Cattaro nah ſeinem Beſtimmungsorte, der befeſtigten Stadt Budua, antrat, wurde unweit des Forts Santa Trinità von einem Haufen Crivoscianer mit einem furhtbaren Steinhagel empfangen, ſo daß es _ mit der Waffe ſich den Weg zu bahnen gezwungen war. Die Regimentsmuſik eines in Cattaro ſtationirten Regimentes, welche das Bataillon begleitete, wurde bei ihrem Rü>marſche abermals mit Steinwürfen empfangen und rettete ſih nur dur< wilde Flucht in die Feſtung. Am 10. Januar wurde die Entwaffnung der Bevölkerung von Cattaro in Scene geſeßt; es fam zu tumultariſchen Auftritten, jedoh zu keinem Blutvergießen;