Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

_—— A —

Folge mangelhafter Deungspunkte als anerkannt \<le<te Poſitionen zu beſeben nicht für nöthig erahtete, Die Fnſurgenten ſcheinen jedoch. niht wähleriſ< zu ſein, ſie brau<hen Naum zur Ausdehnung, viel Raum, um wie ein Deus ex machina bald da, bald dort aufzutauchen; ſie wiſſen, daß man eine ungeheure Machtentfaltung nothwendig hat, um im coupirten, felſigen, bewaldeten Terrain .auf weite Stre>en eine Einſchließung vorzunehmen. — Jm Norden von Bilek, der ſüdweſtlich der Troglava Planina gelegenen Gebirgsgegend, cooperirten Crivoscianer und Herzegovzen ‘in der beiläufigen Stärke von 200 Mann und lieferten zweien unſerer auf dem Marſche befindlihen Truppenabtheilungen ein ſcharfes anhaltendes Gefecht, bei welchem die Aufſtändiſchen bedeutende Verluſte erlitten. — Das hindert ſie nicht, die Gegend fortwährend zu behaupten, nur mit der Abänderung, daß ſie eben, wie es den Guerillas eigen iſt, auf kürzere oder”längere Zeit den Plaß wechſeln, um dann wieder an denſelben Ort zurü>zukehren. Ein weiteres bedeutendes Umſichgreifen der Jhſurrection findet in der Gegend von Fotſcha ſtatt.“ Das Gebiet zwiſchen Ulok und Fotſcha ſcheint bereits ganz von Jnſurgenten occupirt und die Verbindung zwiſchen Fotſha und Gorazda") aufs bedenklichſte bedroht zu ſein. Nachdem noh am 23. Januar eine von Kalinovics zur Recognoscirung der Terrains entſandte Streifpatrouille ein unentſchiedenes Gefeht bei Krojſelici ſüdli<h von Kalinovics gegen 150 Auſſtändiſche geliefert, rü>ten dieſe * den nächſten Tag, bereits über 700 Mann ſtark, gegen Kalinovics vor, verdrängten die dortige {wache Beſaßung, welche ſih nah Fotſcha zurü>zog und rü>ten derſelben bis zu dem Nebenfluß der Drina, Viſtrica genannt, nah. Die Fnſurgenten hatten keine andere Abſicht als ‘der kleinen Truppe die Verbindung mit Gorazda und Serajewo “ abzuſchneidew und das rete Drinaufék zu gewinnen. Fotſcha, am re<ten Ufer der Drina am Einfluſſe der Cehotina in dieſelbe, iſt der Hauptort des Bezirkes gleihen Namens und hat etwa +2.000 Einwohner mohamedaniſher und griechiſh-orientaliſher Religion — erſtere in überwiegender Zahl. Fotſha, nah Moſtar der bedeutendſte Ort der Herzegowina, iſt ein wichtiger Handelsplaß von großer Frequenz und mit Raguſa in immerwährendem lebhaften Verkehr. Vorzüglich werden von dort Eiſen, Woll- und Lederwaaren, namentlih aber Waffen, und zwar Meſſer und Handſchars nach allen Theilen des Orientes verſendet, Fotſha iſ von Moſtar 24,

!) Nicht zu verwechſeln mit dem Fort Gorazda in der Bocche.