Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

GLL

von Serajewo 16 gute Wegſtunden entfernt. Gorazda iſt ein Städtchen am linken Drinaufer im Bezirke von Cainic mit mohamedaniſher und griechiſch-orientaliſher Bevölkerung, etwa 3000 Seelen, es liegt an der großen von Conſtantinopel nah Serajevo und weiter bis nah Brood führenden Heerſtraße, in einer ziemli<h fruchtbaren Gegend und treibt vorzüglichen Getreidehandel. Veber die Drina führt eine Plättenüberfuhr. Wie im Drinathale Fotſcha und Gorazda, ſo erſcheint gleihzeitig im Narentathale Konjica aufs ernſtlihſte von den Aufſtändiſchen bedroht. Die Jnſurgentenſchaaren, wel<he den Gendarmeriepoſten Glavaticevo zurü>gedrängt hatten, zeigten ſi<h am 23. Fanuar auf dem Brabac vr< bei Konjica; ſie waren in einer Stärke von etwa über 200 Mann. Sechs Züge des 9. Junfanterieregimentes drängten, von Konjica marfchirend, die Jnſurgenten über den Brabacberg zurü>, dieſelben unabläſſig verfolgend, bis ſie zu dem ſüdlih von Konjica gelegenen Ort Borke gelangten. Die Fnſurgenten ſchienen gefliſſentlih dem Gefechte ausgewichen zu ſein, denn mit einemmale hat die Abtheilung die Spur derſelben verloren. Das zwiſchen Konjica und Fablanica gelegene Gebirge Ricica, in jenem Winkel, welcher vonider Narenta gebildet wird, dürfte eines der Hauptaſyle der Aufſtändiſchen bilden, -welhe die Verbindung zwiſchen FJablanica und Konjica abzubrechen ſuchen. Fablanica iſt ein ziemlich bedeutender Ort am reten Narentaufer am Anfange jenes durch ſeine Naturſhönheiten vielberühmten Engweges. Der. Ort wird ausſhließli< von Moslims bewohnt. Von Jablanica bis Moſtar wurde in den Jahren 1870—1874 eine ausgezeichnet ſhöne Kunſtſtraße angelegt, die unſtreitig den erſten Rang unter allen Kunſtſtraßen Europas einnimmt.

XII. À E Ein Work über die Bedeutung der Forts in der Bocche.

Wenn man das erſtemal die Bocche di Cattaro bereiſt und, bei Scoglio NRondone angekommen, in niht zu weiter Ferne, ſi gegenüberſtehend, zwei graue niedere Feſtungsthürme wahrnimmt, ſo erinnert man ſi< unwillkürlih des in ſeiner Jugend ſo oft recitirten reizenden Gedichtes unſers großen: Schiller, das mit den Strophen beginnt:

Seht ihr dort die altersgrauen Schlöſſer ſich entgegenſhauen ?