Geisteskrankheiten in den Heeren Serbiens, Bulgariens, Griechenlands und Montenegros : während und in Folge der Balkankriege 1912

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Die Zahl der Krankheitstage von diesen 18 Fällen war die folgende:

7T-8—)9 2 12 17 18 — 19 — 40

41 — 46 — 70 — 75 — 80 — 84 — 100 — 130 - 140.

Zusammen 910 Krankheitstage. Also durchschnittlich 50,55 Tage auf einen Kranken. Es starb die Hälfte in recht kurzer Zeit nach der Aufnahme.

Die Todeszahl wird leicht verständlich, wenn ınan bedenkt, welche furchtbare Strapazen und Anstrengungen die Leute durchgemacht haben und wie vielen Unbillen der Witterung und den verschiedenen Krankheiten sie ausgesetzt waren.

Ich will Ihnen ein Bild zeigen, welches nicht die Geisteskranken, sondern nur die vollkommen erschöpften, geistig gesunden Soldaten darstellt, die den Marsch durch das albanische Gebirge nach Durazzo mitgemacht haben. Aehnlich sahen viele zu mir in die Anstalt gebrachte geisteskranke Soldaten aus, welche ich leider nicht beim Eintritt habe photographieren lassen. Ich liess vor meiner Reise nach Moskau die in der Anstalt noch übriggebliebenen 23 geisteskranke Soldaten aufnehmen und zeige sie Ihnen viel besser aussehend, als sie zu mir in die Anstalt kamen. Es ist aber an vielen die körperliche Schwäche zu sehen, verursacht durch enorme Ueberanstrengungen und körperliche Erkrankungen.

Wann und wie sind diese Soldaten geisteskrank geworden?

Die Frage wäre, laut eingelangten ärztlichen Zeugnissen und laut Aussagen der Kranken selbst, die etwas darüber angeben konnten, so zu beantworten, dass die geistigen Störungen kein einziges Mal im Kampfe selbst, oder sofort darauf, vorkamen, sondern sich erst später einstellten, und zwar in den Spitälern, wo sie verwundet oder sonst an Typhus, Malaria, Influenza, Rheumatismus, Cholera, Magendarmkatarrhen, etc. krank lagen (solche waren 99), oder erkrankten sie erst nachher, nachdem sie als Rekonvaleszenten nach Hause entlassen waren (3 solche Beurlaubte wurden geisteskrank).